Abhängigkeitsquote

Die Abhängigkeitsquote, auch Dependency Ratio genannt, ist ein demografischer Indikator, der den Anteil der abhängigen Personen an der erwerbsfähigen Bevölkerung misst. Abhängige gelten typischerweise als Personen im Kindesalter (oft 0–14 Jahre) sowie im Rentenalter (in der Regel 65 Jahre und älter). Die erwerbsfähige Bevölkerung umfasst in der Regel Personen im Alter von etwa 15 bis 64 Jahren.

Die gängigsten Varianten der Abhängigkeitsquote beziehen sich auf verschiedene Bezugsgrößen. Die Gesamtabhängigkeitsquote errechnet sich aus dem Verhältnis der abhängigen Personen (0–14 Jahre und 65+) zur erwerbsfähigen Bevölkerung (15–64) multipliziert mit 100. Die Altenabhängigkeitsquote verwendet nur den Anteil der 65+ an der 15–64-Gruppe. In einigen Statistiken wird auch der Anteil der Abhängigen an der Gesamtbevölkerung angegeben oder die Zahl der Abhängigen pro 100 Erwerbstätige gemessen. Unterschiede in Altersgrenzen und Berechnungsmethoden beeinflussen Vergleiche zwischen Ländern.

Bedeutung und Anwendungen: Die Abhängigkeitsquote dient der Beurteilung des potenziellen wirtschaftlichen Drucks auf Sozial-, Renten- und Gesundheitssysteme sowie der Arbeitsmarktplanung. Regionen oder Länder mit hohen Quoten stehen oft vor größeren Kostenbelastungen für Pflege, Bildung und Sozialleistungen und müssen Strategien wie Migration, Arbeitsmarktförderung oder Anpassungen des Rentenalters bedenken.

Faktoren und Grenzen: Geburtenraten, Lebenserwartung, Migration, Renteneintrittsalter und Erwerbsquoten beeinflussen die Quote. Limitierungen ergeben sich aus unterschiedlichen Altersgrenzen, informeller Betreuung und der Tatsache, dass Produktivität und soziale Unterstützung nicht allein durch Größe der Abhängigkeitsgruppe bestimmt werden. Daten stammen typischerweise von nationalen Statistikämtern, Eurostat oder UN-Projektionen.