Übertragungsrisiken

Übertragungsrisiken bezeichnet allgemein die Gefahr, dass etwas von einer Quelle auf eine Zielperson, ein Zielsystem oder eine Umgebung übergeht oder sich verbreitet. Der Begriff wird in verschiedenen Fachgebieten verwendet, darunter Epidemiologie, Informatik, Energieversorgung und Finanzmärkte. Typische Merkmale sind die Wahrscheinlichkeit der Übertragung, das Ausmaß der Auswirkungen und die Bedingungen des Transmissionsprozesses.

In der Gesundheits- und Infektionsforschung bezieht sich Übertragungsrisiko auf die Übertragung von Pathogenen zwischen Individuen, Tieren oder Umgebungen. Einflussfaktoren sind Übertragungswege wie Tröpfchen- oder Kontaktübertragung, der Immunstatus der Population und Umweltbedingungen. Maßnahmen zur Reduktion umfassen Hygiene, Isolierung, Impfung und Surveillance.

In der Informatik beschreibt Übertragungsrisiko die Gefahr, dass Daten während der Übermittlung abgefangen, verändert oder verloren gehen. Risiken entstehen durch unsichere Kanäle, Malware, Angriffe oder Fehlkonfigurationen. Gegenmaßnahmen umfassen Verschlüsselung, Integritätsschutz, Authentifizierung, sichere Protokolle und Netzwerksicherheit.

Im Finanzwesen bezieht sich Übertragungsrisiko auf die Weitergabe von Schocks oder Störungen durch Verflechtungen von Institutionen, Märkten und Lieferketten. Beispiele sind systemische Risiken, Liquiditätsstress oder plötzliche Preisbewegungen. Maßnahmen umfassen Diversifikation, Regulierung, Stress-Tests und Notfallpläne.

Zur Bewertung von Übertragungsrisiken dienen Risikoanalysen, Wahrscheinlichkeits- und Auswirkungsabschätzungen, Szenarioanalysen sowie Monitoring. Ziel ist, Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzielle Schäden zu verstehen und geeignete Gegenmaßnahmen festzulegen.