Ölverschmutzung

Ölverschmutzung ist die Kontamination von Umweltgeweben durch Öl oder Erdölprodukte. Sie entsteht durch Ölaustritte aus Schiffen, Offshore-Bohrungen, Pipelines, Raffinerien oder Tanklagern, durch Lecks, Unfälle oder natürliche Ölsickerung und kann Meeres-, Küsten- sowie terrestrische Ökosysteme betreffen.

Ursachen sind unter anderem schwere Unfälle von Tankern oder Offshore-Plattformen, Lecks in Pipelines, Fehlfunktionen in Raffinerien sowie unzureichend behandelte Abflüsse. Natürliche Seewege tragen ebenfalls zu Ölausbrüchen bei. Öl kann sich rasch auf der Wasseroberfläche ausbreiten und Küstenbereiche sowie Schutzgebiete erreichen, bevor es sich in Sedimenten oder Biotopstrukturen festsetzt.

Umweltwirkungen sind vielfältig: Eine ölhaltige Schicht beeinträchtigt den Gasaustausch und die Ernährung von Organismen, klebt Gefieder von Vögeln und Fell von Säugetieren fest, verursacht Unterkühlung und Aufnahme von Toxinen über die Nahrungskette. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAHs) sind bedenklich und können langfristige Schäden in Sedimenten und Organismen verursachen. Ökosysteme wie Küsten, Seegrasböden, Korallen oder Brutgebiete können schwer belastet werden.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen umfassen Beeinträchtigungen von Fischerei, Tourismus und marinen Dienstleistungen sowie Kosten für Reinigung, Wiederherstellung und Gesundheitsrisiken durch exponierte Arbeiter.

Bekämpfung und Prävention umfassen schnelle Notfallmaßnahmen wie Barrieren, Bojen, Skimmer und Sorbentien, den Einsatz chemischer Dispersants in kontrollierten Situationen, In-situ-Brennen und Bioremediation. Präventiv ist die Einhaltung internationaler Regelwerke wie MARPOL und nationaler Notfallpläne wichtig, um Öllecks rasch zu verhindern und zu beheben.

Beispiele sind Exxon Valdez (1989) im Beringmeer, Deepwater Horizon (2010) im Golf von Mexiko und der Prestige-Unfall (2002) vor der Iberischen Halbinsel.