Änderungsauftrag

Ein Änderungsauftrag ist ein formelles Dokument, das eine Abweichung vom ursprünglichen Leistungsumfang, den Kosten oder dem Zeitplan eines vertraglich geregelten Projekts festhält und genehmigt. Er kommt vor allem in Bau-, Maschinenbau- und IT-Projekten zum Einsatz, dient der vertraglichen Absicherung von Änderungen und schafft Transparenz für beide Vertragsparteien.

Typischer Inhalt eines Änderungsauftrags umfasst eine Beschreibung der Änderung, die Begründung, die Auswirkungen auf Leistung, Kosten und Termin, Referenzen zum ursprünglichen Vertrag, neue Zahlungsbedingungen, Verantwortlichkeiten sowie Abnahmekriterien und Fristen. Er klärt, wie sich die Änderung auf Teilverträge oder Nachträge auswirkt, und dokumentiert die Zustimmung der beteiligten Parteien.

Der Ablauf umfasst meist die Initiierung durch Auftraggeber oder Auftragnehmer, Prüfung und Bewertung durch das Projektmanagement oder Vertragsmanagement, Kostenschätzung, Verhandlungen und schließlich die formale Genehmigung. Nach der Genehmigung werden die Änderungen im Nachtragsprozess festgehalten, oft durch einen Nachtrag oder eine Änderungsvereinbarung, und entsprechende Anpassungen an Zeitplan, Budget und Leistungsbeschreibungen vorgenommen.

Zweck ist Rechtsklarheit: Der Änderungsauftrag schafft eine vertragliche Grundlage für Abweichungen und vermeidet spätere Streitigkeiten über Leistungsumfang oder Vergütung. Risiken bestehen in unkontrolliertem Scope Creep oder verzögerten Genehmigungen; daher ist eine klare Freigabe- und Dokumentationskette wichtig. Siehe auch Nachtrag, Änderungsvereinbarung, Änderungsmanagement.