ungebildet

Ungebildet ist ein deutsches Adjektiv, das eine Person, Gruppe oder einen Kontext beschreibt, in dem formale Bildung, kulturelle Bildung oder allgemein gebildete Kenntnisse fehlen. Die Wortbildung setzt sich aus dem Präfix un- und dem Partizip Perfekt gebildet zusammen, das wiederum auf Bildung, Ausbildung oder geistige Entwicklung verweist.

Im alltäglichen Gebrauch kann ungebildet neutral als bloße Beschreibung erscheinen, häufiger dient es jedoch als abwertende Zuschreibung und spiegelt soziale Vorurteile über Herkunft, Bildungsschatz oder intellektuelle Fähigkeiten wider. In der deutschen Diskurslandschaft wird Bildung als zentrales gesellschaftliches Gut verstanden, weshalb der Begriff stigmatisierend wirken kann, wenn er pauschal über Einzelpersonen oder Gruppen verwendet wird.

Historisch spielte Bildung im deutschsprachigen Raum eine zentrale Rolle in der Aufklärung, der Bürgertums- und Nationenbildung sowie in Bildungspolitik. Der Begriff ungebildet tauchte in Debatten über Zugang zu Bildung, soziale Schichtzugehörigkeit und kulturelle Knappheit auf und blieb ein Bewertungsmerkmal in sozialen Spannungen.

Verwandte Ausdrücke sind bildungsfern, bildungsarm oder unwissend. Während ungebildet den Fokus eher auf den Mangel an kultureller Formung legt, betont unwissend den Mangel an Wissen. In der modernen Sprache wird zunehmend Wert auf eine inklusive Sprache gelegt, die Bildungszugänge nicht pauschal bewertet oder stigmatisiert.