systembasierten

Systembasierte Ansätze bezeichnen Methoden, Analysen und Entwürfe, die ein komplexes Gefüge als Ganzes verstehen, statt es in isolierte Komponenten zu zerlegen. Sie beruhen auf der Allgemeinen Systemtheorie und der Kybernetik und betonen Wechselwirkungen, Feedback-Schleifen und klare Systemgrenzen. Ziel ist es, das Verhalten des Gesamtsystems zu verstehen und Lösungen zu entwickeln, die robust gegenüber Veränderungen sind.

Anwendungsfelder umfassen Software- und Systemarchitektur, Management und Organisationsentwicklung, Umwelt- und Ressourcenmodelle sowie Gesundheitsversorgung. In der Informatik dienen systembasierte Ansätze der Architektur, dem Requirements-Engineering und der Systemintegration, indem Gesamtzusammenhänge statt isolierter Komponenten betrachtet werden. In der Organisationsentwicklung helfen sie, Prozesse, Rollen und Informationsflüsse als miteinander verbundene Elemente zu sehen. In Umweltwissenschaften unterstützen sie ökologische Modellierung, Wasser- und Ressourcenplanung sowie Nachhaltigkeitsbewertungen durch Systemmodelle. In der Gesundheitsversorgung tragen sie zur Qualitätssicherung, Versorgungsplanung und multidisziplinärer Koordination bei.

Typische Methoden umfassen Systemmodellierung, Diagramme von Ursachen und Wirkungen (etwa Einflussdiagramme), Untersuchung von Rückkopplungen, Grenzziehungen, Stakeholder-Analysen und Simulationen. Der systembasierte Blick erfordert oft interdisziplinäre Zusammenarbeit und iterative Verifikation, um komplexe Wechselwirkungen abzubilden.

Der Begriff leitet sich von der Allgemeinen Systemtheorie ab, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts von Ludwig von Bertalanffy entwickelt wurde, sowie von den Cybernetik-Bewegungen. Seitdem hat sich der Ansatz in Technik, Organisation und Umweltforschung verbreitet und beeinflusst Konzepte wie Systems Engineering, Systems Thinking und ganzheitliche Planung.

Verwandte Begriffe sind systemdenken, Allgemeine Systemtheorie, Systemengineering und Kybernetik.