menschenzentriertes

Menschenzentriertes Design bezeichnet Ansätze, bei denen die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Lebenskontexte von Menschen im Mittelpunkt der Entwicklung stehen. Es zielt darauf ab, Produkte, Dienstleistungen und Systeme so zu gestalten, dass sie nutzerfreundlich, sicher, inklusiv und wirksam sind. Der Begriff wird häufig mit den englischen Ausdrücken "human-centered design" oder "user-centered design" assoziiert; in deutschsprachigen Texten spricht man auch von menschenzentrierter oder menschengerechter Gestaltung.

Grundannahmen sind, dass der Mensch im Zentrum aller Gestaltungsentscheidungen steht, statt Technik oder Profit allein. Zentrale Prinzipien sind Empathie, Kontext- und Nutzungsanalyse, partizipatives Vorgehen, iterative Entwicklung und Evaluation, sowie Barrierefreiheit und Ethik. Der Ansatz ist in internationalen Normen verankert, etwa ISO 9241-210, die den menschenzentrierten Prozess bei interaktiven Systemen beschreibt und betont, dass Benutzerfreundlichkeit, Zugänglichkeit und Nutzerzufriedenheit messbar sein sollten.

Prozess und Methoden verlaufen meist iterativ und interdisziplinär. Typische Phasen umfassen Empathie oder Anforderungsanalyse, Problemdefinition, Ideenfindung, Prototyping und Evaluation. Praktische Methoden reichen von Interviews, Beobachtungen und Tagebuchstudien über Personas und Customer Journey Mapping bis hin zu Co-Design-Workshops und Usability-Tests. Ziel ist es, früh Feedback zu integrieren und Lösungen schrittweise zu optimieren.

Anwendungsfelder reichen von Software, digitalen Diensten und physischen Produkten bis zu Gesundheitswesen, öffentlicher Verwaltung, Bildung und Städtebau. Das Konzept lässt sich vom reinen Benutzerfreundlichkeitsansatz unterscheiden, indem es auch soziale, ethische und organisatorische Dimensionen berücksichtigt und so ganzheitliche Lösungen fördern möchte. Herausforderungen bestehen in Ressourcenbedarf, Stakeholder-Konkurrenz und der Balance zwischen Nutzungsakzeptanz, Datenschutz und Sicherheit.