Home

komplexbildende

Komplexbildende Substanzen sind chemische Stoffe, die mit Metallionen Koordinationskomplexe ausbilden. Typisch sind Liganden, die Elektronenpaare an das Zentralion spenden und so koordinative Bindungen eingehen. Liganden können monodentat, bidentat oder polyzählig (polydentat) sein; besonders bedeutsam ist der Chelateffekt, bei dem mehrzahnige Liganden (Chelate) stabilere Komplexe bilden als entsprechende Monodentat-Liganden. Die Stabilität eines Komplexes wird durch Stabilitäts- bzw. Formationskonstanten beschrieben; größere Konstanten deuten auf eine höhere Bindungsstärke hin.

Häufige Beispiele umfassen EDTA (Ethylendiamintetraacetat), einen hexadentaten Chelatliganden, der viele Metallionen bindet; Citrat- und Oxalatverbindungen; Ammoniak

Anwendungen finden sich in der Analytik, wo komplexbildende Reagenzien Metallionen selektiv binden und so deren Nachweis

Begriffe wie Komplexbildung, Koordination und Chelatbildung sowie das Fachgebiet der Komplexometrie beziehen sich auf dieses Phänomen.

oder
organische
Amine,
die
koordinative
Bindungen
zu
Metallzentren
bilden.
In
der
Natur
tragen
Humusstoffe
und
andere
organische
Substanzen
zur
Komplexierung
von
Metallen
bei
und
beeinflussen
deren
Mobilität
in
Böden
und
Gewässern.
ermöglichen;
in
der
Umweltchemie,
wo
Komplexe
die
Bioverfügbarkeit
und
den
Transport
von
Metallen
steuern;
in
der
Landwirtschaft,
wo
chelatisierte
Mikronährstoffe
die
Verfügbarkeit
für
Pflanzen
erhöhen;
sowie
in
der
Medizin,
wo
Chelatbildner
bei
der
Behandlung
von
Metallvergiftungen
eingesetzt
werden.