komplexbildende
Komplexbildende Substanzen sind chemische Stoffe, die mit Metallionen Koordinationskomplexe ausbilden. Typisch sind Liganden, die Elektronenpaare an das Zentralion spenden und so koordinative Bindungen eingehen. Liganden können monodentat, bidentat oder polyzählig (polydentat) sein; besonders bedeutsam ist der Chelateffekt, bei dem mehrzahnige Liganden (Chelate) stabilere Komplexe bilden als entsprechende Monodentat-Liganden. Die Stabilität eines Komplexes wird durch Stabilitäts- bzw. Formationskonstanten beschrieben; größere Konstanten deuten auf eine höhere Bindungsstärke hin.
Häufige Beispiele umfassen EDTA (Ethylendiamintetraacetat), einen hexadentaten Chelatliganden, der viele Metallionen bindet; Citrat- und Oxalatverbindungen; Ammoniak
Anwendungen finden sich in der Analytik, wo komplexbildende Reagenzien Metallionen selektiv binden und so deren Nachweis
Begriffe wie Komplexbildung, Koordination und Chelatbildung sowie das Fachgebiet der Komplexometrie beziehen sich auf dieses Phänomen.