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Chelatbildner

Chelatbildner, auch Chelatoren genannt, sind chemische Verbindungen, die Metallionen durch mehrere Bindungsstellen koordinativ binden. Durch die Bildung stabiler Ringe, sogenannte Chelate, erhöhen sie die Löslichkeit der Metalle und verändern deren Verteilung in biologischen Systemen oder in der Umwelt. Typische Donoratome sind Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel, die das Metall mehrzähnig koordinieren. Chelatbildung verläuft oft spezifisch für bestimmte Metalle und kann die Bioverfügbarkeit der Metalle deutlich senken oder erhöhen.

In der Medizin dienen Chelatbildner der Behandlung von Metallvergiftungen und bestimmten Stoffwechselerkrankungen. Sie binden freie Metallionen

Außerhalb des Körpers finden Chelatbildner breite Anwendung in der Analytik, der Wasseraufbereitung, der Industrie und der

und
erleichtern
deren
Ausscheidung
über
Niere
oder
Leber.
Beispiele
sind
EDTA,
DTPA,
Dimercaprol,
DMSA,
DMPS,
Deferoxamin
sowie
orale
Eisen-Chelatoren
wie
Deferasirox
oder
Penicillamin.
Die
Wahl
des
Mittels
hängt
vom
Metall,
dem
Gewebepektrum
der
Belastung
und
dem
Zustand
des
Patienten
ab.
Chelattherapie
erfordert
medizinische
Überwachung,
da
Chelatoren
neben
dem
Zielmetall
auch
essenzielle
Spurenelemente
binden
können
und
Nebenwirkungen
auftreten
können.
Umwelttechnik:
Sie
ermöglichen
die
Abtrennung
und
Biomobilisierung
von
Metallen,
etwa
bei
der
Reinigung
von
Abwässern
oder
der
Bodensanierung.
Allerdings
können
persistente
Chelatoren
Metallionen
mobilisieren
und
ökologische
Risiken
mit
sich
bringen,
weshalb
ihr
Einsatz
sorgfältig
abgewogen
und
kontrolliert
werden
muss.