geschlechtergerechten

Geschlechtergerechtigkeit bezieht sich auf Maßnahmen und Prinzipien, die auf faire Behandlung aller Geschlechter abzielen und geschlechtsspezifische Benachteiligungen verringern. Im deutschsprachigen Raum wird der Begriff verwendet, um Leitlinien, Sprachgebrauch und institutionelle Praktiken zu beschreiben, die Frauen, Männer und non-binäre Personen berücksichtigen. Ein zentrales Feld ist die geschlechtergerechte Sprache, die Sichtbarkeit und Teilhabe aller Geschlechter in schriftlicher und mündlicher Kommunikation sicherstellen will. Zu den Strategien gehören das wiederholende Nennen beider Geschlechter (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter), der Einsatz geschlechtsneutraler Begriffe (Studierende statt Studenten) oder der Nutzung typografischer Varianten wie Binnen-I oder Genderstern; der Einsatz variiert je nach Organisation und Politik.

Weitere Aspekte betreffen geschlechtergerechte Politik und Verwaltung: Maßnahmen zur Förderung gleicher Chancen in Bildung und Beruf, die Beseitigung von Entgeltungleichheiten, der sichere Zugang zu Elternzeit und Kinderbetreuung sowie die Einführung von Quoten oder Zielgrößen zur besseren Repräsentation. Infrastruktur und Dienste können darauf ausgerichtet sein, für alle Geschlechter zugänglich und ansprechend zu sein.

Debatten um geschlechtergerechte Ansätze drehen sich um sprachliche Praktikabilität, Lesbarkeit und kulturelle Unterschiede. Befürworter argumentieren, dass inklusive Sprache geschlechtliche Vorurteile reduziert und Gleichheit fördert, Kritiker sehen Vorteile in Klarheit und kritisieren Komplexität. In vielen deutschsprachigen Ländern werden Richtlinien für geschlechtssensible Kommunikation, Bildung und Verwaltung zunehmend in öffentliche und organisatorische Praxis integriert, was einem breiteren Ziel der Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung dient.