argumentieren

Argumentieren bedeutet, Gründe oder Belege vorzulegen, um eine Behauptung, eine Position oder einen Standpunkt zu unterstützen oder zu verteidigen. Es handelt sich um einen Prozess der Argumentation, der in formellen wie informellen Situationen vorkommt. Beim Argumentieren geht es weniger um Streit als um nachvollziehbare Begründung und logische Verknüpfung von Behauptungen mit Belegen. Typische Konstruktionen sind „Ich argumentiere dafür, dass...“, „Aus diesem Grund...“, oder „Gegenargumente berücksichtigen“.

Aufbau und Vorgehen: Eine argumentierende Rede oder ein Text folgt oft einem Aufbau mit Behauptung/These, Begründung, Beispiele oder Belege, Bewertung der Gegenargumente und schließlich einer Schlussfolgerung. Wichtige Mittel sind Klarheit der Formulierungen, logische Verknüpfungen (weil, denn, daher) sowie die Berücksichtigung relevanter Gegenargumente. In sachlichen Kontexten wird Wert auf überprüfbare Informationen, Quellen und nachvollziehbare Schlussfolgerungen gelegt.

Etymologie und Bedeutung: Das Verb argumentieren stammt von der lateinischen Bezeichnung argumentum bzw. dem französischen argumenter, über die deutsche Form. Die Endung -ieren kennzeichnet eine vom Verb abgeleitete, häufig neutrale Handlungsbeschreibung. Synonyme sind begründen, darlegen, erläutern; antonymische Begriffe wären schweigen oder ausweichen.

Anwendungsbereiche: In der Wissenschaft, in der Politik, in der Schule und im Alltag gehört das Argumentieren zur Kernkompetenz des Diskurses. Unterschiede bestehen zum Streiten: Beim Argumentieren wird versucht, rationale Gründe zu liefern und die eigene Position zu überprüfen, während Streiten oft stärker auf Emotionen oder persönliche Angriffe ausgerichtet ist. Eine geübte Praxis stärkt die Überzeugungskraft, während unsachliche Methoden zu Fehlschlüssen führen können.