detoxifiziert

Detoxifiziert ist die Form des Verbs detoxifizieren und beschreibt einen Stoff oder Organismus, der einer Entgiftung unterzogen wurde – das heißt, die Toxizität wurde reduziert oder in Metaboliten umgewandelt, die weniger schädlich sind oder leichter ausgeschieden werden können.

In der Biologie und Medizin bezieht sich Detoxifikation typischerweise auf biochemische oder physiologische Prozesse, die lipophile oder giftige Verbindungen in wasserlöslichere, ausscheidbare Formen überführen. In der Regel verläuft Detoxifikation in zwei Phasen. Phase I führt durch Oxidation, Reduktion oder Hydrolyse funktionelle Gruppen ein oder freilegt sie und wird oft durch Enzyme der Familie der CytochromP450 (CYP) vermittelt. Phase II konjugiert das modifizierte Molekül mit körpereigenen Substanzen (z. B. Glucuronsäure, Sulfat, Glutathion), was zu hoch wasserlöslichen Metaboliten führt, die über Urin oder Galle ausgeschieden werden.

Beispiele verdeutlichen die Bandbreite der Detoxifikation: Die Entgiftung von Ethanol erfolgt durch Abbauwege, die Ethanol zu Acetaldehyd und weiter zu Acetat umwandeln; Cyanid kann durch Rhodanese zu Thiocyanat entgiftet werden; Reaktive Sauerstoffspezies werden durch antioxidative Systeme neutralisiert; Arzneistoffe werden oft durch Glutathion-Konjugation entgiftet.

Umwelt- und mikrobielle Detoxifikation beschreibt Prozesse, bei denen Bakterien und Pilze Schadstoffe wie Kohlenwasserstoffe oder Schwermetalle durch enzymatische Transformationen oder Sorption entgiften. Bioremediation nutzt solche Detoxifikationsprozesse zur Reduktion der Toxizität kontaminierter Standorte.

Genetische Variationen in Entgiftungsenzymen beeinflussen die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Drogen und Toxinen. Der Begriff Detoxifikation wird auch im populären Kontext von Entgiftungskuren verwendet; wissenschaftliche Unterstützung für solche Maßnahmen ist begrenzt, und sie gelten nicht als universelle Heilmittel.