bioaerosolen

Bioaerosolen bezeichnet eine Klasse von Aerosolen, die biologische Partikel enthalten oder aus solchen entstehen. Dazu gehören Bakterien, Pilze (Sporen und Fragmenten), Viren, Pollen, Allergene, aber auch fragmentierte Gewebeteile, Zellreste, Endotoxine und Mycotoxine. Die Partikelgrößen reichen von wenigen Nanometern bis über 100 Mikrometer; ihre aerodynamische Größe beeinflusst, wie lange sie in der Luft verbleiben und wie sie in die Atemwege gelangen. Kleinere Partikel können bis in die unteren Atemwege gelangen, größere bleiben oft in den oberen Atemwegen hängen oder setzen sich ab.

Ursachen und Quellen liegen in Innenräumen wie Wohn- und Arbeitsräumen, Kliniken, Laboren sowie in der Umwelt, etwa Boden, Staub, Pflanzenpollen, Wassernebel aus Duschen, Klimaanlagen oder Landwirtschaft, Abfällen und Kompostierung. Bioaerosole können Infektionen auslösen, allergische Reaktionen hervorrufen oder Entzündungen fördern, insbesondere bei empfindlichen Personen. Die gesundheitliche Relevanz hängt von Konzentration, Zusammensetzung, Viabilität der Erreger und individuellen Exposition ab. Endotoxine und Mycotoxine können auch ohne lebende Erreger gesundheitsschädlich wirken.

Die Erfassung erfolgt über Luftproben mit Abscheidern, Filtern oder Impaktoren; die Analyse umfasst Kulturmethoden zur Nachweisbarkeit lebender Organismen sowie molekulare Techniken (z. B. PCR). Ergebnisse werden in CFU pro Kubikmeter oder Partikeln pro Kubikmeter angegeben.

Maßnahmen zur Reduktion umfassen gute Belüftung, Filtration mit Hochleistungs- oder HEPA-Filtern, Luftentkeimung, regelmäßige Wartung von Klimaanlagen, Feuchtekontrollen (etwa 40–60%), Quellenkontrolle und persönliche Schutzausrüstung in Arbeitsumgebungen.