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Endotoxine

Endotoxine sind Bestandteile der äußeren Membran gramnegativer Bakterien, genauer Lipopolysaccharide (LPS). Der Begriff bezeichnet oft den Lipid-A-Anteil, der die toxische Aktivität vermittelt. LPS besteht aus Lipid A, einem Kernpolysaccharid und einer O-Antigenseitekette. Endotoxine werden nicht aktiv von Bakterien sezerniert; sie werden vor allem bei Zerfall oder Lysis freigesetzt und sind hitzestabil. Sie wirken als Pyrogene und können schon in geringen Mengen starke Entzündungsvorgänge auslösen.

Biologische Wirkung: In Immunzellen wird LPS durch TLR4 in Komplex mit MD-2 und CD14 erkannt; dies führt

Vorkommen, Nachweis und Handhabung: Endotoxine kommen ausschließlich in der äußeren Membran gramnegativer Bakterien vor; grampositive Bakterien

zur
Aktivierung
von
NF-κB
und
zur
Freisetzung
proinflammatorischer
Zytokine
wie
TNF-α,
IL-1β
und
IL-6,
sowie
zur
Aktivierung
der
Komplement-
und
Gerinnungssysteme.
Klinisch
können
Fieber,
Leukozytose,
Hypotonie
und
bei
schweren
Verläufen
septischer
Schock
auftreten.
produzieren
sie
nicht.
Sie
werden
vor
allem
bei
Bakterienzerfall
freigesetzt.
In
der
Medizin
stellen
Endotoxinkontaminationen
in
Impfstoffen,
Medikamenten
oder
parenteralen
Lösungen
ein
Sicherheitsrisiko
dar.
Die
Abtötung
bzw.
Entfernung
erfolgt
durch
Depyrogenation,
üblicherweise
durch
Trockenhitsterilisation
(ca.
250
°C,
30–60
Minuten);
Filtration
und
chemische
bzw.
adsorptive
Verfahren
(Ultrafiltration,
Ionentausch,
Aktivkohle/Resine)
tragen
zur
Entfernung
bei.
Zur
Messung
dienen
LAL-Assays
(Limulus
amebocyten-Lysat)
oder
rekombinante
Assays
auf
Basis
von
Faktor-C.