akutaufChronisch

AkutaufChronisch, oft als akut-auf-chronisch bezeichnet, ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern eine Beschreibung des Verlaufsmusters vieler Erkrankungen. Es beschreibt Fälle, in denen eine Erkrankung mit einer plötzlichen, kurzen Akutphase beginnt, deren Symptomatik sich jedoch nicht vollständig auflöst oder in wiederkehrenden Episoden persistiert, sodass schrittweise eine länger andauernde, chronische Form entsteht.

Die Entstehung von akut zu chronisch hängt von mehreren Faktoren ab. Unvollständige Elimination des Auslösers, persistierende Entzündung, Gewebeschäden und Umbauprozesse können zur Fibrose und Funktionsverlust führen. Unterschiede bestehen je nach Krankheitsbild: Manche Infektionen, Gewebeverletzungen oder Schmerzsyndrome neigen stärker zur Chronifizierung, insbesondere wenn Behandlung verzögert wird oder Risikofaktoren bestehen.

Beispiele umfassen: akute Hepatitis, die sich zu einer chronischen Hepatitis B oder C entwickeln kann; akutes Nierenversagen, das zu einer chronischen Nierenerkrankung führen kann; akute Pankreatitis, die wiederkehrend oder langfristig zu chronischer Pankreatitis wird; und postakute Nervenschmerzen wie postherpetische Neuralgie, die nach einer akuten Herpes-Zoster-Infektion bestehen bleiben kann.

In der Diagnostik wird die zeitliche Abfolge zwischen akuter Phase und persistierenden Beschwerden berücksichtigt. Das Management zielt auf Beseitigung des Auslösers, Verhinderung weiterer Schädigung, Symptomkontrolle und regelmäßige Verlaufskontrollen. Frühzeitige Behandlung der akuten Phase sowie Prävention von Risikofaktoren tragen dazu bei, das Risiko einer Chronifizierung zu senken.