Zwangsversteigerungsverfahren

Zwangsversteigerungsverfahren ist ein gerichtliches Verfahren in Deutschland zur Durchsetzung einer Geldforderung durch den Verkauf einer Immobilie in einer öffentlichen Versteigerung. Es ist im Zwangsversteigerungsgesetz (ZVG) geregelt und gehört zum Bereich der Zwangsvollstreckung.

Initiation und Voraussetzungen: Ein Gläubiger kann die Durchführung einer Zwangsversteigerung beim zuständigen Amtsgericht beantragen, beispielsweise bei Grundschuld oder Hypothek. Das Gericht prüft die Voraussetzungen, bestellt gegebenenfalls einen Gutachter zur Wertermittlung und bestimmt den Verkehrswert bzw. den Schätzpreis. Es verfügt zudem über die Veröffentlichung der Versteigerung, üblicherweise im Versteigerungsblatt und in der Presse, und setzt den Versteigerungstermin fest.

Ablauf: Vor dem Termin wird der Versteigerungstermin öffentlich bekannt gegeben. Potenzielle Bieter müssen unter Umständen eine Sicherheitsleistung hinterlegen. Beim Versteigerungstermin wird das Objekt an den Höchstbietenden versteigert, der den festgelegten Mindestpreis oder den höchsten angebotenen Preis erzielt. Nach dem Zuschlag erstellt das Gericht einen Zuschlagsbeschluss. Der Käufer hat in der Regel eine Frist zur Zahlung des Kaufpreises; der Eigentumsübergang erfolgt durch Eintragung in das Grundbuch.

Rechtswirkungen und Kosten: Der Käufer erwirbt das Eigentum mit dem Zuschlag, jedoch bleiben teilweise bestehende Rechts- und Nutzungslasten, etwa Mietrechte Dritter, bestehen. Das Verfahren zieht gerichtliche Gebühren, Kosten für Gutachter und gegebenenfalls Rechtsmittelverfahren nach sich. Gegen Beschlüsse des Gerichts können bestimmte Rechtsmittel eingelegt werden, etwa zur Aufhebung oder Anfechtung der Versteigerung innerhalb gesetzlich vorgesehener Fristen.

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