Zuverlässigkeitsingenieurwesen

Zuverlässigkeitsingenieurwesen ist die Disziplin, die sich mit der Planung, Bewertung und Verbesserung der Zuverlässigkeit von Produkten und Systemen über ihren gesamten Lebenszyklus befasst. Ziel ist es, Funktionsfähigkeit sicherzustellen, Ausfälle zu minimieren, Kosten durch Wartung zu optimieren und Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.

Es umfasst Analysen, Design und Managementmaßnahmen, die die Lebensdauer und Verfügbarkeit von Systemen erhöhen. Zu den typischen Aufgaben gehören Zuverlässigkeitsprognosen, Risikoanalysen, Lebensdauertests, Datenauswertung aus Feld- und Labordaten sowie die Entwicklung von Wartungsstrategien. Die Arbeit erstreckt sich von der frühen Entwicklungsphase bis zum Betrieb und der Stilllegung.

Häufige Methoden und Werkzeuge sind Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA), Fehlerbaumanalyse (FTA), Zuverlässigkeitsblockdiagramme, Weibull-Analyse, Lebensdaueranalyse (LDA), beschleunigte Lebensdauertests sowie Kennzahlen wie MTBF und FIT. Designaspekte umfassen Redundanz, Derating, Robustheit sowie Berücksichtigung von Umgebung und Belastung. In vielen Fällen werden Maintenance-Strategien wie Reliability-Centered Maintenance (RCM) eingesetzt. Das Ziel ist eine systematische, datenbasierte Steuerung von Zuverlässigkeit und Instandhaltung über den Produktlebenszyklus hinweg.

Standards und Normen spielen eine Rolle, insbesondere Rahmenwerke für Zuverlässigkeitsmanagement; branchenspezifische Normen regeln Anforderungen an Zuverlässigkeit und Sicherheit. Branchen, in denen Zuverlässigkeitsingenieure tätig sind, umfassen Maschinenbau, Elektronik, Automobil, Luftfahrt, Medizintechnik und Energieinfrastruktur. Typische Kompetenzen umfassen Statistik, Lebensdauermodelle, Datenanalyse, Experimentdesign, Qualitäts- und Risikomanagement sowie Systems Engineering.