Zusatzbehandlung

Zusatzbehandlung bezeichnet im Gesundheitswesen eine Behandlung, die zusätzlich zur Standardtherapie eingesetzt wird. Ziel ist es, Behandlungsergebnisse zu verbessern, das Risiko von Komplikationen zu senken oder Nebenwirkungen zu lindern. Der Begriff ist allgemein und umfasst verschiedene medizinische Bereiche; ob eine Zusatzbehandlung sinnvoll ist, hängt vom Krankheitsbild, dem Verlauf und evidenzbasierten Leitlinien ab.

Beispiele finden sich in unterschiedlichen Feldern. In der Onkologie kann eine adjuvante oder ergänzende Therapie nach Operation oder Strahlentherapie erfolgen, etwa Chemotherapie, Hormontherapie oder zielgerichtete Therapien. In der Rehabilitation kommen zusätzliche Therapien wie Physiotherapie, Ergotherapie oder spezifische Trainingseinheiten zum Einsatz. In der Psychiatrie kann eine ergänzende Psychotherapie neben medikamentöser Behandlung erfolgen. In der Zahnmedizin können prophylaktische oder unterstützende Maßnahmen als Zusatzbehandlung vorgesehen sein, etwa Parodontitis-Behandlung oder Professionelle Zahnreinigung.

Die Entscheidung für eine Zusatzbehandlung erfolgt in der Regel durch den behandelnden Arzt oder das Behandlungsteam. Kosten und Erstattung richten sich nach Versicherungsschutz, Leitlinien und individuellen Vereinbarungen. Evidenzbasierte Kriterien helfen, Nutzen und Risiken abzuwägen; nicht jede Zusatzbehandlung ist sinnvoll oder notwendig. Neben dem potenziellen Nutzen sind Belastungen, Nebenwirkungen und Behandlungsdauer zu berücksichtigen.

Die Wirksamkeit von Zusatzbehandlungen wird idealerweise durch Studien und Leitlinien gestützt. Patientinnen und Patienten sollten über Ziele, Alternativen, Nutzen und mögliche Risiken aufgeklärt werden, um eine informierte Entscheidung treffen zu können.