Zugänglichkeits

Zugänglichkeit bezeichnet die Nutzbarkeit von Produkten, Diensten, Informationen und physischen Räumen für eine breite Nutzerschaft, einschließlich Menschen mit Behinderungen. Im deutschen Sprachraum wird häufig auch von Barrierefreiheit gesprochen. Ziel ist es, Hindernisse abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen, unabhängig von Alter, Fähigkeiten oder Sprachkenntnissen.

Zugänglichkeit umfasst mehrere Bereiche. Physische Zugänglichkeit betrifft Gebäude, Wegeführung und Verkehrsinfrastruktur; digitale Zugänglichkeit bezieht sich auf Webseiten, Software, Apps und Dokumente und orientiert sich an Standards wie WCAG. Kommunikative Zugänglichkeit umfasst klare Sprache, Untertitel, Alternativtexte und barrierearme Kommunikation. Institutionelle Zugänglichkeit betrifft barrierefreie Prozesse, Informationen und Serviceangebote in Organisationen.

Auf internationaler Ebene spielen Standards und gesetzliche Regelungen eine zentrale Rolle. Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) liefern Kriterien für barrierefreie digitale Inhalte, ergänzt durch europäische Normen wie EN 301 549. Die Europäische Union hat mit der Richtlinie 2019/1024 den barrierefreien Zugang zu ICT-Produkten und -Dienstleistungen geregelt. In Deutschland gilt die BITV 2.0 für öffentliche Stellen; sie setzt Anforderungen an Barrierefreiheit von Software, Webseiten und Dokumenten fest.

Zugänglichkeit wird häufig durch inklusives oder universelles Design gefördert, oft nach dem POUR-Prinzip: perceivable (wahrnehmbar), operable (bedienbar), understandable (verständlich) und robust. Die Bewertung erfolgt durch Barrierefreiheits-Audits, Nutzertests mit Menschen mit Behinderungen, automatisierte Prüfungen und das Einholen von Nutzerfeedback. Vorteile umfassen bessere Nutzbarkeit, größere Reichweite, rechtliche Sicherheit und eine umfassendere gesellschaftliche Teilhabe.