Zinsanteilen

Zinsanteilen bezeichnet den Anteil einer Schuldzahlung, der zur Bedienung der Zinsen verwendet wird, im Gegensatz zum Tilgungsanteil, der zur Rückzahlung des geliehenen Kapitals dient. Der Begriff taucht vor allem im Zusammenhang mit Darlehen, Hypotheken und festverzinslichen Wertpapieren auf. In einem Zins- und Tilgungsplan wird jede Rate in einen Zinsanteil und einen Tilgungsanteil aufgeteilt, wodurch die Kostenstruktur einer Finanzierung transparent wird.

Der Zinsanteil ergibt sich aus dem Zinssatz und der verbleibenden Restschuld. In der Regel wird der Zinsanteil pro Abrechnungsperiode als Zinsbetrag der Restschuld multipliziert mit dem periodischen Zinssatz berechnet. Bei einem Annuitätendarlehen bleibt die Gesamtrate zunächst konstant, während der Zinsanteil im Lauf der Zeit mit sinkender Restschuld abnimmt und der Tilgungsanteil entsprechend zunimmt. Bei variablen Zinsen kann der Zinsanteil je nach Zinssatzänderung steigen oder fallen.

Beispiel: Bei einem Kredit von 100.000 Euro mit einem nominalen Jahreszinssatz von 4 % beträgt der Zinsanteil der ersten monatlichen Rate etwa 333,33 Euro (100.000 × 0,04/12). Wenn die monatliche Rate 500 Euro beträgt, liegt der Tilgungsanteil bei ca. 166,67 Euro. Im Verlauf der Laufzeit verschiebt sich das Verhältnis weiter zugunsten des Tilgungsanteils, sofern der Zinssatz konstant bleibt.

Zinsanteile werden in der Praxis genutzt, um Kosten der Finanzierung zu kalkulieren, Kreditangebote zu vergleichen und den Verlauf von Zinsbelastungen in Finanzplänen abzubilden. Sie helfen außerdem bei der Bewertung von Schuldstrukturen und der Planung von Tilgungen.