Zielprozess

Zielprozess bezeichnet in der Prozessführung die geplante, angestrebte Ausgestaltung eines Geschäftsprozesses. Er beschreibt, wie der Prozess zukünftig funktionieren soll, um die strategischen Ziele des Unternehmens zu erfüllen. Der Zielprozess dient als Referenzzustand für Design, Optimierung und Ausführung. Oft steht er im Vergleich zum Ist-Prozess (aktueller Zustand) und zum Soll-Zustand; in der Praxis werden Zielprozess, Soll-Zustand und Zielbild oft austauschbar verwendet.

Erstellung: Ziele aus Strategie, Kundenanforderungen und Regulierung ableiten; Ist-Prozess erfassen, Lücken zum Zielprozess ermitteln und ein Zielprozessmodell erstellen (z. B. BPMN, Prozesslandkarte, RACI). Definierte Eingaben, Outputs, Verantwortlichkeiten und Kontrollen; passende Kennzahlen (KPIs) festlegen, um den Fortschritt zu messen.

Implementierung: Der Zielprozess dient als Vorlage für Design, Umsetzung und Verbesserungen. Maßnahmen zur Gap-Reduktion, Standardisierung, Automatisierung und Schulung priorisieren. Änderungen schrittweise einführen, oft mit Pilotphasen, Governance und Change-Management.

Nutzen und Risiken: Klar definierter Zielprozess erhöht Transparenz, Effizienz und Kundenzufriedenheit; Risiken sind unrealistische Ziele, Widerstand, Komplexität und Kosten. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung sind wichtig.

Beispiele: In der Produktion beschreibt der Zielprozess eine lean-gerechte Wertschöpfung mit klaren Qualitätskontrollen; im IT-Service definiert er standardisierte Incident- und Change-Management-Prozesse.

Siehe auch: Soll-Prozess, Ist-Prozess, Prozessmodellierung.

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