Zeitaufgelöster

Zeitaufgelöster ist ein Adjektiv aus dem Deutschen, das Messungen, Daten oder Prozesse beschreibt, die dynamische Veränderungen in Abhängigkeit von der Zeit sichtbar machen. Es kennzeichnet eine zeitliche Auflösung oder die Fähigkeit, zeitliche Entwicklungen mit einer bestimmten Feinheit zu erfassen. Die Zeitauflösung beschreibt den kleinsten zeitlichen Abstand, der unterschieden werden kann, und wird in Größenordnungen wie Femtosekunden, Pikosekunden, Nanosekunden oder Mikrosekunden angegeben.

In der Wissenschaft wird der Begriff vor allem in Physik, Chemie, Biologie und Materialwissenschaft verwendet. Typische Anwendungsfelder sind zeitaufgelöste Spektroskopie, zeitaufgelöste Fluoreszenzmessungen, zeitaufgelöste Elektronen- oder Photoemissionsspektroskopie sowie Pump-Probe-Techniken, bei denen ein Pump-Puls eine Probe anregt und ein zweiter, zeitlich verzögerter Probenpunkt misst. Die Ergebnisse werden als Funktion der Zeit dargestellt, etwa als Intensität I(t) oder Absorption A(t).

Die zeitliche Auflösung wird durch mehrere Faktoren bestimmt: die Pulslänge des Anregungssignals, die Reaktionszeit des Messsystems, die Bandbreite der Detektoren und mögliche Deconvolution-Verfahren. Höhere zeitliche Auflösung ermöglicht die Beobachtung schneller dynamischer Prozesse, birgt aber oft höhere Anforderungen an Stabilität und Signal-Rausch-Verhältnis.

Zusammenfassend bezeichnet zeitaufgelöste Messungen oder zeitaufgelöste Daten Vorgänge, deren Verlauf in der Zeit erfasst wird, um Dynamiken wie Relaxationsprozesse, Reaktionskinetiken oder Transportphasen zu verstehen.