Wirtschaftsingenieurwesen

Wirtschaftsingenieurwesen ist ein interdisziplinäres Studien- und Berufsprofil, das Ingenieurwissenschaften mit Betriebswirtschaftslehre verbindet. Ziel ist es, technische Lösungen nicht isoliert, sondern in wirtschaftlichen Zusammenhängen zu planen, zu bewerten und zu optimieren.

Inhalte des Fachgebiets umfassen sowohl betriebswirtschaftliche Felder wie Controlling, Finanzwirtschaft, Marketing, Organisation und Personal als auch technische Disziplinen wie Mathematik, Mechanik, Elektrotechnik, Informatik. Typische Methoden sind Operations Research, Produktionsplanung, Logistik, Qualitätsmanagement und simulationsbasierte Analysen. Ein zentrales Merkmal ist das systematische, ganzheitliche Denken über Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle hinweg.

Ausbildung und Studiengänge variieren international, doch in Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten zahlreiche Hochschulen Bachelor- und Masterstudiengänge Wirtschaftsingenieurwesen an, oft mit Schwerpunkten in Produktion, Logistik, Energie oder IT sowie in Produkt- und Innovationsmanagement. Typische Lerninhalte sind technische Grundlagen, betriebswirtschaftliche Grundlagen, Methodenkompetenz, Projektmanagement, Recht und Ethik, ergänzt durch praxisnahe Projekte, Praktika oder Industriekooperationen.

Beruflich arbeiten Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure in Industrie, Maschinenbau, Automobil-, Energie- und IT-Sektoren, in Beratung sowie im öffentlichen Sektor. Typische Aufgabenfelder sind Prozess- und Produktionsoptimierung, Kosten- und Investitionsmanagement, Supply-Chain-Management, Produktentwicklung, Einkauf und Digitalisierung. Durch die Kombination aus Fachwissen und Managementkompetenz fungieren sie oft als Schnittstelle zwischen Technik und Management.

Die Fachrichtung betont Ansätze des Systemdenkens, der interdisziplinären Zusammenarbeit und der nachhaltigen Wertschöpfung. Sie ist eng mit Trends wie Industrie 4.0, datengetriebenen Entscheidungsprozessen und globalen Lieferketten verknüpft und bietet internationale Vergleichbarkeit mit verwandten Bezeichnungen wie Industrial Engineering oder Engineering Management.