Wiederverfügbarkeit

Wiederverfügbarkeit bezeichnet den Zustand, in dem eine Ware, Dienstleistung oder Ressource nach einer vorübergehenden Nichtverfügbarkeit wieder erhältlich ist. Der Begriff wird vor allem im Einzelhandel, in der Logistik und im Beschaffungswesen verwendet, um den Zeitraum von Out-of-Stock bis zur erneuten Lieferung, Produktion oder Bereitstellung zu beschreiben.

Ursachen für Nichtverfügbarkeit können Nachfragespitzen, Lieferverzögerungen, Produktionsunterbrechungen, saisonale Effekte oder Kapazitätsengpässe sein. Die Wiederverfügbarkeit wird oft durch Kennzahlen wie die Wiederbeschaffungsdauer (Lieferzeit nach Bestellaufgabe), die Verfügbarkeitsrate, den Fill-Rate oder die Out-of-Stock-Quote gemessen. In der Praxis spielen auch Sicherheitsbestand, Servicegrad und Nachschubprozesse eine zentrale Rolle.

Zur Verbesserung der Wiederverfügbarkeit werden Strategien wie die Erhöhung des Sicherheitsbestands, der Aufbau mehrerer Lieferanten, präzisere Bedarfsprognosen, automatisierte Nachfüllprozesse (Replenishment) und Vendor-Managed Inventory eingesetzt. Weitere Ansätze sind Dual Sourcing, alternative Produktvarianten, verbesserte Transparenz in der Lieferkette und die Nutzung von Just-in-Time- oder Just-in-Case-Strategien je nach Branche.

Auswirkungen einer höheren Wiederverfügbarkeit betreffen Kundenzufriedenheit, Umsatz und Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig können zu hohe Vorräte Kosten verursachen, weshalb ein Gleichgewicht angestrebt wird. In sensiblen Bereichen wie Medikamenten oder lebenswichtigen Gütern ist die Wiederverfügbarkeit oft Gegenstand regulatorischer Anforderungen und besonderer Planungsprozesse. In der Praxis lässt sich der Begriff auch auf digitale Produkte oder Dienstleistungen übertragen, wo Verfügbarkeit Zeit- oder Nutzungsrechte beschreibt.