Wachsschicht

Die Wachsschicht bezeichnet in der Botanik die wachsartige Deckschicht der äußeren Epidermiszellen von Blättern, Stängeln und Früchten. Sie besteht aus Cuticulawachsen, die die Cuticula überlagern, und umfasst zwei Formationen: epikutikuläres Wachs, das als Kristalle oder Schichten auf der Oberfläche ausbildet, sowie intracutikuläres Wachs, das in der Cutinmatrix eingebettet ist. Die Zusammensetzung variiert je nach Art und Umweltbedingungen.

Zusammensetzung und Struktur: Die Wachse setzen sich aus sehr langkettigen Fettsäuren, ihren Derivaten (primäre Alkohole, Alkane, Estern) sowie gelegentlich Terpenoiden oder Aldehyden zusammen. Epikutikuläres Wachs bildet sichtbare Kristall- oder Schichtstrukturen auf der Oberfläche, während intracutikuläres Wachs in die Cutinmatrix eingebettet bleibt und dort als Teil des hydrophoben Systems fungiert.

Bildung und Deposition: Die Biosynthese erfolgt in Epidermiszellen. Vorstufen entstehen in Plastiden und dem endoplasmatischen Retikulum; Transportvehikel bewegen sie zur Zelloberfläche, wo sie als Cuticulawachse freigesetzt und aufgetragen werden. Umweltfaktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit und Sonnenlicht beeinflussen Menge und Struktur der Wachse.

Funktionen: Die Wachsschicht reduziert Transpiration durch eine hydrophobe Barriere, schützt vor mechanischer Belastung, UV-Strahlung und Pathogenen und beeinflusst Reflexion sowie die Oberflächenbeschaffenheit der Blätter. Die mikroskopische Struktur der Wachse bestimmt Glanz und Luftaustausch. In der Landwirtschaft spielen Wachsschichten eine Rolle bei der Haltbarkeit von Obst und Gemüse, da beschichtete Früchte oft länger frisch bleiben.