Vorverstärkern

Ein Vorverstärker (Kurzform: Vorverstärker) ist ein elektronisches Bauelement oder Gerät, das sehr schwache Signale auf einen Pegel erhöht, der von nachfolgenden Geräten verarbeitet werden kann. In der Audiotechnik dient er als Zwischenglied zwischen Quelle und Endverstärker oder Messgerät.

In der Audiopraxis unterscheidet man Mikrofon-Vorverstärker, Line-Vorverstärker und Phono-Vorstufen. Mikrofon-Vorverstärker erhöhen das Mikrofonsignal typischerweise um 40–60 dB, bieten Eingangsimpedanzen von einigen hundert Ohm bis zu mehreren Kilohm und liefern gegebenenfalls Phantomspeisung für Kondensatormikrofone.

Line-Vorverstärker erhöhen das Signal typischerweise um 10–20 dB und sind auf geringe Verzerrung, stabile Eingangs- und Ausgangsimpedanzen sowie saubere Pegelwandlung ausgelegt. Phono-Vorstufen integrieren die RIAA-Entzerrung, die beim Abspielen von Schallplatten verwendet wird; ohne sie klingt Vinyl aufgebläht oder dumpf.

Technische Aspekte umfassen Verstärkungsbereich, Rauschverhalten, Verzerrungen, Bandbreite und Eingangsimpedanz. Aktivvorverstärker nutzen Transistor- oder Operationsverstärker-Schaltungen und liefern Gewinn, während passive Vorverstärker nur durch Buffering arbeiten. Die Wahl beeinflusst Klangcharakter, Rauschabstand und Systemkompatibilität.

Anwendungen finden sich in Tonstudios, Live-Sound-Systemen, Hi‑Fi-Anlagen sowie in Mess- und Prüfsystemen, wo kleine Sensorsignale oder Mikrofonquellen angehoben werden müssen.