RIAAEntzerrung

RIAAEntzerrung, auch als RIAA-Entzerrung oder RIAA-Equalization bekannt, bezeichnet eine standardisierte frequenzabhängige Abtastkurve, die beim Schneiden und Abspielen von Vinylplatten verwendet wird. Sie beschreibt, wie während der Mastering-Phase bestimmte Frequenzen betont bzw. abgeschwächt werden, damit das gesamte Spektrum auf der physischen Scheibe mit ausreichendem Dynamikumfang wiedergegeben werden kann. Beim Abspielen wird die Curve durch die Phono-Verstärkung in umgekehrter Richtung kompensiert, sodass am Lauscher eine relativ flache, unverzerrte Klangwiedergabe entsteht.

Historischer Hintergrund und Anwendung: Die RIAA-Entzerrung wurde in den 1950er Jahren von der Recording Industry Association of America standardisiert und wurde rasch zum dominierenden Vinyl-Standard weltweit. In herkömmlichen Plattenspielern befindet sich die Entzerrung in der Phono-Stufe, wo das entsprechende Gegenprofil angewendet wird. Viele moderne Geräte implementieren die RIAA-Entzerrung entweder analog in der Vorstufe oder digital in nachgelagerten Verarbeitungsschritten.

Technische Merkmale: Die RIAA-Kurve umfasst eine mehrstufige Anpassung über das Frequenzspektrum mit charakteristischen Bereichen für Bass, Mitten- und Hochfrequenzen. Beim Schneiden der Platte wird niedrige Frequenzanteile abgeschwächt und hohe Frequenzen betont, um die Groove- Breite zu verringern und das Signalrauschen zu kontrollieren. Beim Abspielen kehrt der Entzerrungspfad diese Beziehung um, wodurch die ursprüngliche Klangbalance wiederhergestellt wird.

Variationen und Bedeutung: Obwohl RIAA heute der Standard ist, existieren historische Abweichungen bzw. alternative Kurven in bestimmten Märkten oder Epochen. Moderne digitale Systeme verwenden oft die RIAA-Entzerrung in Software oder Firmware, um archived Vinylinhalte konsistent wiederzugeben.