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Klangcharakter

Der Begriff Klangcharakter bezeichnet den charakteristischen hörbaren Eindruck eines Klanges, der ihn von anderen Klängen unterscheidet. Er hängt eng mit dem Begriff der Klangfarbe (Timbre) zusammen, wird aber oft breiter und subjektiver verwendet. Der Klangcharakter ergibt sich aus der Kombination mehrerer akustischer Eigenschaften: der spektralen Struktur des Signals (Verhältnis von Grundton zu Obertönen, Verteilung der Obertöne, Inharmonikität), der zeitlichen Entwicklung des Klanges (Attack- und Decay-Verhalten, Hüllformen wie ADSR) sowie dem Vorhandensein von Rauschen oder spezieller Modulation (Vibrato, Tremolo) und den räumlichen oder formantenartigen Resonanzen, die charakteristische Stimm- oder Klangfarbenformen erzeugen können.

Der Klangcharakter wird maßgeblich durch das Instrument, die Spieltechnik und die Aufnahmeraum- oder Lautsprecherakustik geprägt. Streicher,

In der Musikwissenschaft wird der Klangcharakter oft durch Analyse von Spektren, Formanten, Attack-Decay-Verläufen und perzeptuellen Merkmalen

Bläser,
Klavier
oder
eine
menschliche
Stimme
klingen
unverwechselbar,
selbst
wenn
Tonhöhe
und
Lautstärke
gleich
bleiben.
Techniken
wie
Artikulation,
Mute,
unterschiedliche
Bogen-
oder
Anschlagtechniken,
Atemführung
oder
elektronische
Effekte
können
den
Klangcharakter
gezielt
verändern.
beschrieben,
wobei
Begriffe
wie
hell-dunkel,
warm-kühl,
scharf-nasal
verwendet
werden.
Anwendungen
finden
sich
in
der
Orchestrierung,
im
Klangdesign,
in
der
Vocal-
oder
Instrumentenforschung
sowie
in
der
akustischen
Raumgestaltung.