Videodokumentation

Videodokumentation bezeichnet die systematische Erfassung realer Ereignisse, Vorgänge oder Zustände mittels Videoaufnahmen mit dem Ziel, Informationen zu dokumentieren, zu archivieren oder zu analysieren. Im Unterschied zu fiktionalen Filmen zielt sie auf Sachlichkeit, Nachprüfbarkeit und oft auf Langzeitarchivierung. Anwendungsfelder umfassen Wissenschaft, Ethnografie, Journalismus, Bildung, Museums- und Archivwesen sowie Organisationsdokumentation.

Typische Methoden sind Feldaufnahmen, Interviews, Beobachtung, die Verwendung von B-Roll-Material, Tonaufnahmen, Transkription und anschließende Bearbeitung. Wichtige Aspekte sind Ethik und Einwilligung der Betroffenen, die Kennzeichnung von Stimmverzerrung und der Umgang mit sensiblen Daten, sowie die Dokumentation von Kontext und Methoden durch Metadaten.

Historisch entwickelte sich die Videodokumentation mit der Verfügbarkeit tragbarer Videokameras und Digitaltechnologien ab den 1960er/70er Jahren, wurde durch DV- und später HD-Formate sowie durch digitale Archivierung weiter verbreitet und erleichtert. In der Wissenschaft dient sie der zeitnahen, überprüfbaren Aufzeichnung von Feldstudien. In der Medienproduktion kann sie elementarer Bestandteil von Dokumentarfilmen, Lehrvideos oder Museumspräsentationen sein.

Herausforderungen umfassen Verzerrung durch Schnitt, Repräsentationsfragen, Urheberrechte, Langzeitarchivierung und Einflussnahme bei der Berichterstattung. Professionelle Videodokumentation setzt daher klare Zieldefinition, Sorgfalt bei Datenerhebung und transparente Dokumentation von Quellen und Bearbeitungsprozessen voraus.