Bearbeitungsprozessen

Bearbeitungsprozesse bezeichnet in der Fertigung alle Verfahren, die an einem Werkstück geometrische oder funktionale Merkmale erzeugen oder verändern. Sie lassen sich grob in zwei bis drei Gruppen einteilen: spanende Bearbeitung, formende Bearbeitung und verbindende bzw. oberflächenbehandelnde Verfahren. In der Praxis kommen auch kombinierte Prozesse zum Einsatz.

Spanende Bearbeitung (Zerspanung) entfernt Material durch Schnitte mit einem Schneidwerkzeug. Typische Verfahren: Drehen, Fräsen, Bohren, Schleifen, Sägen. Wichtige Größen sind Schnittgeschwindigkeit, Vorschub, Schnitttiefe und Rüstzeit. Eigenschaften: hohe Maßhaltigkeit, gute Oberflächen, komplexe Geometrien möglich, materialabhängiger Werkzeugverschleiß, Wärmeentwicklung, Spänebildung.

Formende Bearbeitung verändert die Form durch Verformung, ohne wesentliche Materialabtragung. Dazu gehören Umformen (Biegen, Tiefziehen), Schmieden, Walzen, Strangpressen. Vorteile sind hohe Festigkeit des Endprodukts durch Gefügeeingriffe, geringe Materialabfälle. Typische Anforderungen betreffen Vorspannung, Werkstoffwahl und geeignete Werkzeuge; Nachteile sind oft größere Anlagen, höhere Umformkräfte und spezielle Prozesskonditionen.

Verbindende bzw. oberflächenbehandelnde Verfahren umfassen Fügen (Schweißen, Löten, Kleben, Schraubverbindungen) sowie Oberflächenbehandlung (Beschichten, Härten, Glühen, Oxidation). Diese Prozesse dienen der Integration von Bauteilen, der Steigerung der Oberflächenqualität oder der Funktionssicherung.

Prozessauswahl und Qualität: Die Auswahl basiert auf Werkstoff, Geometrie, Stückzahl, Toleranzen und Kosten. Moderne Fertigung nutzt CAD/CAM und CNC-Steuerung, ergänzt durch Mess- und Prüftechnik zur Sicherung von Wiederholbarkeit und Qualität.