Vermögensberichten

Vermögensberichte bezeichnet eine Reihe von Dokumenten, die das Vermögen und die Verbindlichkeiten einer Person, einer Haushaltsgemeinschaft, eines Unternehmens oder einer öffentlichen Einrichtung zu einem festgelegten Stichtag systematisch darstellen. Ziel ist es, das Nettovermögen zu ermitteln und eine nachvollziehbare Übersicht der finanziellen Verhältnisse zu liefern.

Anwendungsbereiche umfassen das private Umfeld, etwa zur persönlichen Finanzplanung oder zur Transparenz in Verfahren wie Scheidung oder Unterhaltsregelungen, sowie das Kreditwesen, Insolvenzs- oder Sanierungsverfahren. Öffentliche Institutionen oder Sozialbehörden nutzen Vermögensberichte insbesondere zur Beurteilung von Leistungsfähigkeit, Anspruchsberechtigungen oder zur Budget- und Vermögenssteuerung.

Inhalt und Bewertung umfassen typischerweise Vermögenswerte wie Bargeld, Bankguthaben, Wertpapiere, Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Pensions- oder Rentenansprüche sowie wertvolle Sammlungen. Verbindlichkeiten umfassen Kredite, Hypotheken, Leasingverpflichtungen und sonstige Schulden. Oft werden der Stichtag, Bewertungsmethoden (z. B. Marktwert, Buchwert, geschätzter Verkehrswert), Eigentumsverhältnisse und gegebenenfalls laufende Einkommen oder Kosten dokumentiert. Die Wahl der Bewertungsmethode hängt vom Kontext und von rechtlichen oder regulatorischen Vorgaben ab.

Ablauf und rechtlicher Rahmen variieren je nach Land und Anwendungsfall. In vielen Fällen bestehen keine generellen Veröffentlichungspflichten, jedoch können Vermögensberichte gegenüber Gerichten, Behörden oder Vertragspartnern offengelegt werden müssen. Datenschutz und Datensicherheit stehen dabei im Vordergrund. Vermögensberichte unterscheiden sich von rein bilanzorientierten Darstellungen durch ihren breiteren Anwendungszweck und ggf. unterschiedliche Bewertungs- und Offenlegungsanforderungen.