Verfütterung

Verfütterung bezeichnet in der Landwirtschaft den Vorgang, Tieren Futter oder Futterstoffe zu geben. Der Begriff umfasst sowohl die Nutzung von Futtermitteln, die aus pflanzlichen oder tierischen Nebenprodukten gewonnen werden, als auch die Rückführung von verarbeitetem Lebensmittelmaterial in Futtermischungen. Zweck ist oft eine effizientere Ressourcennutzung, Kostensenkung und eine sinnvolle Verwertung von Reststoffen aus der Landwirtschaft, der Lebensmittelindustrie oder dem landwirtschaftlichen Betriebszweig.

In der Praxis findet Verfütterung vor allem in der Tierhaltung statt, etwa bei Rinder-, Schweine- und Geflügelbetrieben. Typische Bestandteile sind Getreide, Ölsaaten, Nebenprodukte der Verarbeitung sowie spezialisierte Futterkomponenten. Die Verfügbarkeit von Abfall- bzw. Nebenprodukten kann die Futterqualität und -kosten beeinflussen und damit die Betriebsführung maßgeblich mitgestalten.

Regulierung und Sicherheit spielen eine zentrale Rolle. Nach der BSE-Krise wurden in der EU und in Deutschland strenge Regeln eingeführt: Bestimmte tierische Proteine dürfen nicht an Wiederkäuer verfüttert werden, und generell gelten Einschränkungen für die Verfütterung tierischer Nebenprodukte. Futterunternehmen müssen Hygiene- und Kennzeichnungsanforderungen erfüllen, Rückverfolgbarkeit sicherstellen und die einschlägigen Verordnungen beachten. In vielen Ländern besteht zudem eine gesetzliche Pflicht zur sicheren Aufbereitung oder Entsorgung von Abfällen, bevor sie als Futter verwendet werden dürfen.

Verfütterung wird oft als Mittel zur Nachhaltigkeit beschrieben, da sie Ressourcenkreisläufe schließt. Sie erfordert jedoch strenge Qualitäts- und Sicherheitsstandards, um gesundheitliche Risiken für Tiere und Menschen zu minimieren.