Verdichtungsvolumen

Verdichtungsvolumen bezeichnet im Bauwesen das Volumen, das ein Material nach Verdichtung bei festgelegten Randbedingungen einnimmt. Es beschreibt den verdichteten Zustand eines Materials und unterscheidet sich vom unverdichteten Volumen der gleichen Masse. Das Verdichtungsvolumen ist eine zentrale Größe bei Erdarbeiten, Trag- und Deckschichten sowie bei der Abrechnung von Aushub und Materialeinsatz.

Berechnet wird es aus der Masse des Materials und der erreichten Dichte im verdichteten Zustand. Für eine gegebene Masse m gilt V verdichtet = m / ρ verdichtet, während V unverdichtet = m / ρ unverdichtet gilt. Da die verdichtete Dichte in der Regel größer ist als die unverdichtete, folgt V verdichtet ≤ V unverdichtet. Der Verdichtungsgrad wird häufig als Verhältnis der erzielten Dichte zur maximal erreichbaren Dichte angegeben, und der Unterschied zwischen unverdichtetem und verdichtetem Volumen dient der Planung von Volumenänderungen im Bauablauf.

Einflussfaktoren sind Materialart (Kies, Sand, Schluff, Ton), Korngrößungsverteilung, Feuchtigkeit, Verdichtungsenergie und die Art der Verdichtungsprüfung. Insbesondere Feuchtigkeit und Proctor- bzw. Modified-Proctor-Bedingungen bestimmen das maximale Verdichtungsvolumen bzw. die optimale Feuchte.

In der Praxis wird das Verdichtungsvolumen genutzt, um Materialmengen zu kalkulieren, Füll- und Auftragsvolumen zu planen sowie Qualitätsnachweise zur Erreichung geforderter Dichtheiten zu führen. Es stellt damit eine Schlüsselgröße für Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung in Erd- und Tragschichtbau dar.