Verdeckungssituationen

Verdeckungssituationen bezeichnet man allgemein als Situationen, in denen ein Objekt ein anderes teilweise oder vollständig verdeckt, sodass Sichtbarkeit oder Messbarkeit eingeschränkt ist. Der Begriff wird in verschiedenen Fachgebieten verwendet, etwa in der Astronomie, der Computer Vision, der Robotik sowie der Photogrammetrie und der Überwachungstechnik.

In der Astronomie treten Verdeckungen auf, wenn Himmelskörper einander bedecken. Während einer Verdeckung ändert sich das Lichtsignal, und aus dem Verlauf von Eintritt (Ingress) und Austritt (Egress) lassen sich Größenverhältnisse, Umlaufbahnen, Oberflächenstrukturen oder Atmosphären ableiten. Typische Beispiele sind Mond-Stern-Verdeckungen, Planetenverdeckungen oder Asteroidenverdeckungen. Die Geometrie bestimmt, ob von Umbra oder Penumbra gesprochen wird und wie lange die Verdeckung sichtbar ist.

In der Computer Vision bedeuten Verdeckungssituationen, dass Teile eines Objekts durch andere Objekte oder Strukturen in der Szene verdeckt sind. Das erschwert Erkennung, Lokalisierung, Tracking und Segmentierung. Gegenmaßnahmen umfassen robuste Merkmale, mehrbildbasierte oder Tiefensignale, Sensorfusion (etwa mit LiDAR oder Stereovision) sowie Modelle, die Occlusion Reasoning oder Vorwärtsverfolgung über mehrere Bilder einsetzen. Bei vollständiger Verdeckung sind oft Inferenz über 3D-Strukturen oder die Nutzung kontextueller Informationen nötig.

Der Begriff wird auch in der Praxis genutzt, um die Zuverlässigkeit von Messungen oder Erkennungen zu bewerten. Verdeckungssituationen erfordern in der Regel explizite Modelle von Sichtbarkeitswahrscheinlichkeiten und geeignete Auswertungsverfahren.