Verbundwerkstoffspäne

Verbundwerkstoffspäne sind Abfälle aus der Bearbeitung faserverstärkter Verbundwerkstoffe (FVW) wie glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) oder kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (CFK). Sie entstehen beim Fräsen, Sägen, Bohren oder Schleifen von Verbundwerkstoffen und bestehen aus Fragmenten der Polymermatrix sowie Verstärkungsfasern.

Typische Bestandteile sind Epoxid-, Polyester- oder Vinylesterharze als Matrix und Glas- oder Kohlenstofffasern. Je nach Prozess können Schmier- oder Kühlmittelreste enthalten sein. Die Späne variieren stark in Form und Größe, von feinen Frässpänen bis zu kurzen Fasern.

Verwertung und Entsorgung: Wegen der gemischten Zusammensetzung sind Verwertungswege unterschiedlich komplex. Mechanische Recyclingprozesse erzeugen kurze Fasern oder Füllstoffe, die in weniger anspruchsvollen Anwendungen eingesetzt werden. Thermische Prozesse wie Pyrolyse oder Gasifizierung können Reste der Fasern regenerieren, allerdings mit Qualitätsverlust. Chemische Recyclingverfahren zur Trennung von Matrix und Faser sind technologisch anspruchsvoll und kostenintensiv. Alternativ finden Späne als Zuschlagstoffe in Zementen, Asphalt oder Gips genutzt oder in Kunststoffrezyklaten oder 3D-Druck-Werkstoffen verwendet. Energetische Nutzung ist ebenfalls möglich, unter Berücksichtigung von Emissionen.

Umwelt- und sicherheit: Beim Handling entstehen Staub und potenziell verunreinigte Abfälle; Absaugung, geeignete Lagerung und korrekte Entsorgung sind erforderlich. In vielen Ländern gelten spezielle Vorgaben zur Sammlung, Trennung und Verwertung von Verbundwerkstoffabfällen.

Ausblick: Fortschritte in der Sortierung, Trennung und Upcycling-Optionen könnten die Verwertungsquoten für Verbundwerkstoffspäne erhöhen und Ressourcen sparen.