VOCQuellen

VOCQuellen bezeichnet man die Quellen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs). VOCs sind kohlenstoffhaltige Verbindungen, die bei Raumtemperatur verdampfen können und so in Luft freigesetzt werden. Sie stammen aus einer breiten Palette von natürlichen und menschlichen Aktivitäten und treten sowohl in der Außenluft als auch in Innenräumen auf.

Man unterscheidet primär zwischen anthropogenen Quellen (Verkehr, Industrie, Lösungsmittel, Farben, Reinigungsmittel) und biogenen, natürlichen Quellen (Pflanzen, insbesondere Terpene aus Wäldern). Innenräume tragen zusätzlich Quellen wie Bauprodukte, Möbel, Kleber, Lacke, Reinigungs- und Desinfektionsmittel bei.

VOCs beeinflussen die Luftchemie, indem sie an photochemischen Reaktionen teilnehmen und zur Bildung von bodennahem Ozon und sekundärem Feinstaub beitragen; die gesundheitliche Relevanz hängt von dem jeweiligen Stoff und Expositionsniveau ab. Einige VOCs wie Benzol, Formaldehyd gelten als gesundheitsschädlich; viele Länder setzen Grenz- und Richtwerte für bestimmte Verbindungen.

Messung und Quellzuordnung erfolgen durch Luftproben und analytische Verfahren (Gaschromatographie, Massenspektrometrie) sowie Echtzeit-Methoden. Quellzuordnungsmodelle wie PMF oder CMB helfen, Beitragsanteile verschiedener Quellen abzuschätzen, während Emissionsinventare politische Entscheidungen unterstützen.

Maßnahmen zur Reduktion von VOC-Emissionen umfassen die Substitution schädlicher Lösungsmittel durch emissionsärmere Optionen, den Einsatz emissionsarmer Produkte, verbesserte Belüftung in Innenräumen, Vapor-Recovery-Systeme in der Industrie und allgemein werthaltige Prozesse zur Minimierung von VOC-Emissionen in Gebäuden und Umwelt.