Unterursachen

Unterursachen, auch als Unterursachen oder Wurzelursachen bezeichnet, sind jene Gründe, die einem Ereignis zugrunde liegen und oft erst indirekt erkannt werden. Im Gegensatz zu unmittelbaren oder proximate Ursachen beschreiben Unterursachen zugrundeliegende Strukturen, Prozesse oder Bedingungen, die wiederholt zu Problemen beitragen oder deren Eintritt ermöglichen. Die Identifikation von Unterursachen dient der nachhaltigen Prävention und der Systemverbesserung, statt nur Symptome zu beheben.

In verschiedenen Bereichen wie Medizin, Ingenieurwesen, Wirtschaft und Sozialwissenschaften wird zwischen unmittelbaren Ursachen und Unterursachen unterschieden, um Ursachenketten zu verstehen. Beispiel: Bei einem Arbeitsunfall kann die unmittelbare Ursache der Kontakt mit einem scharfkantigen Objekt sein, während Unterursachen unzureichende Sicherheitskultur, Zeitdruck, mangelhafte Schulung und unzureichende Wartung der Ausrüstung umfassen.

Zur Identifikation von Unterursachen werden Methoden des Root-Cause-Analysis genutzt, darunter das Five-Why-Verfahren, Ishikawa-Diagramm (Fischgrätdiagramm), Fehlerbaumanalyse und systematische Prozessuntersuchungen. Ziel ist es, Ursachenketten aufzudecken und Maßnahmen zu entwickeln, die langfristig wirken, etwa durch organisatorische Veränderungen, Schulung, Wartung oder Verbesserungen der Sicherheitskultur.

Anwendungsgebiete umfassen Qualitäts- und Risikomanagement, Gesundheitssysteme, Produktionsprozesse, Umwelt- und Sicherheitsanalysen sowie politische oder wirtschaftliche Entscheidungsprozesse. Trotz ihres Nutzens bleiben Unterursachen oft komplex und vielschichtig; die Zuschreibung einer einzigen Ursache kann ein vereinfachendes Bild liefern, weshalb multiple Ursachen und Wechselwirkungen berücksichtigt werden müssen.

Siehe auch: Root Cause Analysis, Ursachenanalyse, Kausalkette.