Kausalkette

Eine Kausalkette ist eine Abfolge von Ursachen und Wirkungen, bei der jedes Glied der Kette die Ursache des nächsten ist und damit eine von einem auslösenden Ereignis bis zum Endergebnis verzweigte oder lineare Abfolge bildet. Der Begriff betont die zeitliche und logische Verbindung zwischen den einzelnen Ereignissen und wird genutzt, um zu erklären, wie eine Handlung oder ein Ereignis eine Reihe von nachfolgenden Effekten auslöst.

Kausalketten können linear verlaufen oder verzweigen, und sie lassen sich durch verschiedene Arten von Ursachen unterscheiden. So können notwendige Bedingungen, hinreichende Bedingungen oder eine Kombination aus beidem beteiligt sein. Häufig existieren mehrere mögliche Pfade zu einem Endresultat, und Rückkopplungen können den Ablauf verändern. In der Analyse wird bemüht, kausale Beziehungen zu prüfen, anstatt bloße Korrelationen als Ursache zu interpretieren.

Beispiele verdeutlichen den Unterschied zwischen Alltag und Wissenschaft: Im Alltag kann das Verschlafen eines Weckers zu später Abfahrt, dem Verpassen des Busses und schließlich zu einer Verspätung führen – eine einfache Kausalkette. In Wissenschaft und Medizin werden oft Ketten von Faktoren betrachtet, die schrittweise zu einer Krankheit oder zu einem Befund beitragen; das hilft, Interventionen zu identifizieren, die den Prozess stoppen oder umkehren.

Anwendungsfelder umfassen Recht, Politik und Ethik, wo Haftung in einer Kausalkette geprüft wird, sowie Informatik und Systemtheorie, wo Kausalketten in Modellen der Kausalität oder in Risikoanalysen genutzt werden.