Unterprotokoll

Unterprotokoll, im Deutschen oft als subprotocol bezeichnet, bezeichnet einen eigenständigen Protokollbaustein, der innerhalb eines größeren Protokolls operiert und eine bestimmte Aufgabe erfüllt. Ein Unterprotokoll ist kein eigenständiges Kommunikationsprotokoll im Sinne eines vollständigen Systems, sondern Teil eines übergeordneten Protokoll-Stacks. Es besitzt typischerweise eine eigene Zustandsmaschine, definierte Nachrichtentypen und Ablaufsequenzen, wird aber durch das Hauptprotokoll in Bezug auf Sitzungsverwaltung, Sicherheit und Zuverlässigkeit koordiniert.

In vielen Protokoll-Stacks können mehrere Unterprotokolle gleichzeitig über eine Verbindung laufen oder nacheinander gestartet werden. Das übergeordnete Protokoll bietet Mechanismen zur Identifikation oder Verhandlung, welches Unterprotokoll gerade aktiv ist, sowie zur Überleitung zwischen ihnen. Unterprotokolle tragen so zur Modularität und Flexibilität des Gesamtsystems bei, indem verschiedene Funktionen getrennt behandelt werden.

Typische Aufgaben von Unterprotokollen umfassen Authentifizierung, Verhandlungen zu Sicherheitseigenschaften, Datei- oder Datenübertragung, Fehlerberichterstattung, Kompression oder Optimierung von Transfers sowie Funktionsverhandlungen, z. B. welche Features unterstützt werden. Die Struktur von Unterprotokollen erlaubt eine Wiederverwendung in unterschiedlichen Kontexten und erleichtert Wartung und Erweiterung des Gesamtsystems.

Herausforderungen bei der Gestaltung von Unterprotokollen sind die Gewährleistung von Interoperabilität zwischen Implementierungen, die Kontrolle von Komplexität, Sicherheitsaspekte und eine klare Versionierung, damit Erweiterungen abwärtskompatibel bleiben. Siehe auch Subprotocol, Protokoll, Multiplexing, Zustandsautomat.