Umrüstphase

Umrüstphase bezeichnet in der industriellen Fertigung die Zeitspanne, in der Produktionsanlagen, Werkzeuge, Vorrichtungen und Programmierungen angepasst werden, um ein anderes Produkt oder eine andere Variante desselben Produkts herzustellen. Sie folgt typischerweise einer Produktionscharge oder einer Serienlinie und kann in Bereichen wie Spritzgießen, Drehen, Fräsen, Montage oder Verpackung auftreten. Ziel der Umrüstung ist es, die Anpassung effizient und fehlerarm durchzuführen, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.

Zu den typischen Aktivitäten während der Umrüstphase gehören das Wechseln von Werkzeugen und Formeinsätzen, das Anpassen von Spannvorrichtungen, das Ändern von Maschinenparametern und Nullpositionen, das Programmieren oder Anpassen von CNC-Steuerungen sowie die Nachbereitung wie Materiallogistik und Kennzahlenfreigaben. Je nach Prozess könnten auch Kalibrierungen, Justagen und Probebatches erforderlich sein.

Die Umrüstphase lässt sich in interne und externe Umrüstaufgaben unterteilen. Interne Rüstarbeiten erfolgen, wenn die Maschine stillsteht; externe Arbeiten lassen sich vorbereitend außerhalb der Stillstandszeit durchführen. Methoden wie SMED (Single-Minute Exchange of Die) zielen darauf ab, vorbereitende Arbeiten extern zu erledigen und die eigentliche Umrüstzeit so gering wie möglich zu halten.

Auswirkungen und Optimierung: Die Umrüstphase beeinflusst maßgeblich die Gesamtanlageneffektivität (OEE), Lieferzuverlässigkeit und Durchsatz. Kennzahlen wie Rüstzeit pro Umrüstung, Anzahl der Umrüstungen pro Schicht und Fehlerquote können zur Steuerung genutzt werden. Typische Optimierungsansätze sind Standardisierung, modulare Baugruppen, Vorab-Programmierung, Checklisten und visuelle Hilfsmittel, um Wiederholfehler zu reduzieren und die Umrüstung zu beschleunigen.

Siehe auch: Rüstzeit, SMED, Lean Production.