Produktionscharge

Eine Produktionscharge ist in der Fertigung die Menge von Produkten, die in einem zusammenhängenden Produktionslauf unter gleichen Herstellungsbedingungen hergestellt wird. Sie wird meist durch eine eindeutige Chargennummer gekennzeichnet und dient der Rückverfolgbarkeit, Qualitätssicherung und Reklamationsbearbeitung. Produktionschargen finden sich in vielen Branchen, insbesondere in der Lebensmittel-, Pharma-, Chemie- und Elektronikindustrie, wo konsistente Qualität und Nachvollziehbarkeit essenziell sind.

Zu den Merkmalen einer Produktionscharge gehören identische Rohstoffe oder Vorprodukte, gleiche Prozessparameter, dieselben Maschinen- bzw. Anlagenkonfigurationen sowie ein zusammenhängender Zeitraum von Herstellung, Abfüllung oder Verpackung. Die Chargengröße ergibt sich aus Produkttyp, Prozesskapazität und regulatorischen Vorgaben und wird oft als Losgröße bezeichnet.

Der organisatorische Ablauf umfasst die Definition der Charge, die Dokumentation im Batch Record oder Herstellungsprotokoll sowie die Kennzeichnung mit einer Chargennummer. In modernen Produktionsumgebungen unterstützen MES- und ERP-Systeme die Chargenführung, Freigabe, Nachverfolgung von Abweichungen und die Rückverfolgbarkeit entlang der Lieferkette.

In der Qualitätssicherung dient die Produktionscharge der Identifikation von Qualitätsmerkmalen, der Durchführung von Prüfungen und der gezielten Reklamationsbearbeitung. Regulatorische Anforderungen, wie GMP, GLP oder branchenspezifische Normen, verlangen lückenlose Chargenrückverfolgbarkeit, Validierung von Prozessen und geeignete Auditpfade.

Abgrenzend zur Losgröße bezeichnet die Produktionscharge die tatsächlich hergestellte Menge in einer Charge, während die Losgröße die Stückzahl einer Charge abdeckt. Moderne Entwicklungen zielen auf verbesserte Serialisierung und digitale Rückverfolgbarkeit über die gesamte Lieferkette.