Transfusionsreaktion

Transfusionsreaktion ist ein Oberbegriff für unerwünschte Reaktionen, die während oder unmittelbar nach einer Bluttransfusion auftreten können. Sie reicht von leichten Beschwerden bis zu lebensbedrohlichen Zuständen und erfordert rasches Erkennen, Abbruch der Transfusion und gegebenenfalls medizinische Gegenmaßnahmen.

Zu den häufigsten Formen gehören immunologische Reaktionen wie die akute hämolytische Transfusionsreaktion infolge einer ABO-Inkompatibilität, die febrile nicht-hämolytische Transfusionsreaktion (FNHTR), allergische Reaktionen und selten eine anaphylaktische Reaktion, vor allem bei IgA-Mangel. Nicht-immunologische Ursachen umfassen bakterielle Kontamination des Präparats, die transfusionsassoziierte Lungenverletzung TRALI und die transfusionsassoziierte Zirkulationsüberlastung TACO. Jede Form hat spezifische Merkmale, Schweregrade und Behandlungsnotwendigkeiten.

Symptome variieren je nach Reaktionsart, können jedoch Fieber, Schüttelfrost, Rückenschmerzen, Hämolysezeichen, Dyspnoe, Hypotonie, Hautausschlag oder Atemnot umfassen. Die Diagnose beruht auf zeitlichem Zusammenhang mit der Transfusion, klinischer Untersuchung, Laboruntersuchungen (z. B. direct antiglobulin test, Hämolyseparameter) sowie ggf. Kulturen und bildgebenden Verfahren, um TRALI oder TACO zu unterscheiden.

Die Behandlung beginnt mit dem sofortigen Abbruch der Transfusion, ausreichender Gefäßzugang und unterstützender Pflege. Je nach Reaktion erfolgen spezifische Maßnahmen: Anaphylaxie erfordert Adrenalin und Atemwegssicherung; FNHTR wird oft symptomatisch behandelt; TRALI und TACO benötigen intensivmedizinische Unterstützung, Sauerstofftherapie und kontrollierte Volumenregelung. Bei Verdacht auf bakterielle Kontamination sind Antibiotika und weitere diagnostische Schritte angezeigt.

Präventionsmaßnahmen umfassen sorgfältigen ABO-Abgleich, Einsatz leucoreduzierter Blutpräparate, Nutzung von plasma mit geringem TRALI-Risiko (z. B. männliche Plasma-Spender), sorgfältige Überwachung während der Transfusion und individuelle Risikobewertung vor der Transfusion. Prognose und Verlauf hängen von Typ, Schnelligkeit der Behandlung und Komorbiditäten ab.