Trackinggenauigkeit

Trackinggenauigkeit bezeichnet in der Robotik, Computer Vision und verwandten Bereichen die Genauigkeit, mit der ein Tracking-System die Position und Bewegung eines Zielobjekts über die Zeit bestimmen kann. Sie umfasst sowohl räumliche Genauigkeit der geschätzten Positionen als auch die zeitliche Konsistenz der Trajektorie. Die Genauigkeit wird von Sensorqualität, Algorithmen, Datenassociation und Umgebungsbedingungen beeinflusst.

Zur Quantifizierung werden gängige Metriken verwendet. Die häufigste ist der positionsbezogene Fehler, gemessen als die euklidische Distanz zwischen der geschätzten und der realen Position. Aggregate Größen wie RMSE (Root Mean Squared Error) oder MAE (Mean Absolute Error) fassen Fehler über Zeit zusammen. In Trajektorien werden auch Integrationsfehler, Durchschnittsfehler pro Bild, sowie Verzögerung (Latenz) und Abtastrate berücksichtigt. In der Mehrzielverfolgung kommen MOTA, MOTP, ID-Wechsel und MT/PT-Status als Evaluationen hinzu. Für geodätische oder GPS-basierte Tracking-Systeme werden Größen wie horizontale/vertikale Genauigkeit oder CEP (Circular Error Probable) verwendet.

Die Bewertung erfordert Referenzdaten mit bekannten Ground-Truth-Trajektorien, zeitlich synchronisierte Sensoren und Kalibrierung zwischen Messsystemen. Üblicherweise werden standardisierte Datensätze genutzt oder eigene Tests unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt, um faire Vergleiche zu ermöglichen. Die Ergebnisse sollten in Kontext gesetzt werden, z. B. durch Berücksichtigung von Occlusion, Beleuchtung oder Sensorrauschen.

Trackinggenauigkeit ist kontextabhängig. In Realzeit-Anwendungen spielt neben der reinen Positionsgenauigkeit auch die Latenz eine Rolle. In stark verrauschten Umgebungen kann eine robuste, aber leicht ungenaue Schätzung bevorzugt werden. Deshalb wird oft eine Kombination aus Genauigkeit, Robustheit, Laufzeit und Speicherkosten bewertet.