Toleranzwerte

Toleranzwerte sind definierte Grenzwerte oder Bereichswerte, die festlegen, welche Abweichungen von einem Referenzwert bei Messgrößen, Bauteilabmessungen oder anderen Größen noch akzeptabel sind. Sie dienen dazu, eine gewünschte Passgenauigkeit, Funktionstauglichkeit, Messgenauigkeit oder Umweltverträglichkeit sicherzustellen und eine klare Fehlergrenze zu ziehen.

In der Technik und Herstellung spielen Toleranzen eine zentrale Rolle. Bauteile werden mit Nennmaßen gefertigt, die durch Toleranzgrenzen eingeengt werden. Ein Beispiel ist eine Achse von nominal 50,00 mm Durchmesser mit einer Toleranz von ±0,05 mm, die also in der Größenordnung zwischen 49,95 mm und 50,05 mm liegt. Toleranzen beeinflussen die Passung, das Spiel und die Interchangeability von Teilen und wirken sich direkt auf Fertigungskosten und Qualitätskontrollen aus. In der Messtechnik geben Toleranzwerte an, wie weit Messwerte von einem Referenzwert abweichen dürfen, ohne dass eine Korrektur erforderlich ist.

Toleranzen können absolut oder relativ angegeben werden. Eine absolute Toleranz setzt eine feste Grenze (z. B. ±0,1 mm), während eine relative Toleranz als Prozentsatz des Nennwerts angegeben wird (z. B. ±0,2 %). In der Praxis werden oft standardisierte Toleranzklassen verwendet, wie sie in Normen wie ISO 286 beschrieben sind, um eine einheitliche Bewertung von Abweichungen zu ermöglichen.

Toleranzwerte sind entscheidend für Sicherheit, Zuverlässigkeit und Kostenkontrolle. Zu enge Toleranzen erhöhen Fertigungsaufwand und Prüfungen, zu weite Toleranzen können Funktionsstörungen verursachen.