Therapieprinzipien

Therapieprinzipien bezeichnet allgemein die grundlegenden Leitlinien, nach denen therapeutische Maßnahmen in Gesundheitssystemen geplant, ausgewählt und durchgeführt werden. Sie dienen der systematischen Beurteilung von Indikation, Nutzen und Risiken und streben eine Optimierung des Behandlungserfolgs bei gleichzeitiger Minimierung von Schäden an. Die Prinzipien finden sich in verschiedenen Fachrichtungen wieder, von der medikamentösen Therapie über psychotherapeutische Ansätze bis hin zu Rehabilitationsmaßnahmen.

Zu den zentralen Prinzipien gehören Evidenzbasität (Behandlung basiert auf aktueller Evidenz und Leitlinien), Individualisierung (Anpassung an Patientinnen/Patienten, Begleiterkrankungen und Präferenzen), Sicherheit und Risikominimierung (Nutzen-Risiko-Abwägung, Monitoring von Nebenwirkungen und Interaktionen), informierte Einwilligung und partizipative Entscheidungsfindung, sowie Kontinuität der Versorgung und Outcome-Überprüfung (regelmäßige Evaluation von Wirksamkeit).

Weitere Prinzipien umfassen Verhältnismäßigkeit und Vermeidung von Übertherapie, Interdisziplinarität und Gerechtigkeit. In der Praxis variieren Anwendungen je nach Fachgebiet: In der Pharmakotherapie stehen Dosierung, Titrierung, Therapiewechsel und Absetzstrategien im Vordergrund; in der Psychotherapie gilt die therapeutische Beziehung neben der Methodik als zentraler Wirkfaktor; in der Rehabilitation wird Zielorientierung und Alltagsbewältigung betont.

Therapieprinzipien bilden damit das Orientierungssystem für verantwortliche Gesundheitsversorgung und sichern, dass Behandlungen sowohl wirksam als auch sicher sind und die Patientinnen und Patienten respektieren.