Textilfärbung

Textilfärbung ist der Prozess, bei dem Textilfasern Farbe verliehen wird. Typische Schritte sind Vorbehandlung, Farbstoffaufnahme, Fixierung und Nachbehandlung. Die Wahl der Farbstoffe hängt von der Faser ab (Naturfasern wie Baumwolle, Wolle, Seide; Kunstfasern wie Polyester) sowie von gewünschten Eigenschaften wie Wasch- und Lichtbeständigkeit. Ziel ist eine gleichmäßige Farbabdeckung, gute Haftung der Farbe und eine stabile Verbindung mit der Faser.

Farbstoffe unterscheiden sich nach der Faserart. Reaktivfarbstoffe binden sich chemisch an Zellfasern (z. B. Baumwolle, Viskose) und erfordern meist eine alkalische Fixierung; sie bieten hohe Wasch- und Lichtbeständigkeit. Direktfarbstoffe färben Zellfasern bei moderater Temperatur, in der Regel ohne starke Bindung. Dispersionsfarbstoffe werden für Polyester und andere Synthetiken in Dispersion zugeführt und durch Hitze fixiert. Säurefarbstoffe binden sich an Proteinfasern wie Wolle und Seide (und Nylon) über saure oder salzreiche Bäder. Pigmentfarben legen Farbe auf die Oberfläche und benötigen Bindemittel; sie sind gut waschbeständig, aber oft weniger durchsichtig.

Der Färbeprozess umfasst Vorbehandlung, Farbstoffaufnahme, Fixierung und Nachbehandlung. Temperaturen, Zeiten und die Zugabe von Salz oder Alkali variieren je nach Farbstoffklasse. Nach dem Färben folgen Spülen, Auswaschen und Trocknen. Für Muster oder Effekte kommen Techniken wie Batik, Tie-Dye oder Druck zum Einsatz. Moderne Verfahren streben geringeren Wasserverbrauch, effizientere Festigung und regenerierte Kreisläufe an.

Nachhaltigkeit und Umweltaspekte gewinnen in der Textilfärbung an Bedeutung. Der Prozess erzeugt Abwasser und Chemikalien; daher werden geschlossene Kreisläufe, Abwasserbehandlung, recyceltes Wasser und der Einsatz umweltfreundlicher Farbstoffe gefördert. Die Geschichte reicht von Naturfarbstoffen über chemische Farbstoffe des 19. und 20. Jahrhunderts bis zu modernen, nachhaltigkeitsorientierten Verfahren.