Terminationsfaktor

Der Terminationsfaktor ist ein Begriff aus der Fachsprache verschiedener Wissenschaftsgebiete, der die Neigung eines Prozesses zur Beendigung beschreibt. Er ist häufig eine dimensionslose Größe oder ein Verhältnis von Raten, das angibt, wie wahrscheinlich eine Terminierung im Vergleich zum Fortgang des Prozesses ist.

In der Polymerchemie, insbesondere bei radikalischen Kettenreaktionen, bezeichnet der Terminationsfaktor das Verhältnis der Terminierungsrate zur Propagationsrate einer Kette. Ein höherer Faktor führt tendenziell zu kürzeren Ketten und engeren Molekulargewichtsverteilungen. Je nach Modell kann er als p_t = k_t/(k_p + k_t) oder als Verhältnis k_t/k_p definiert werden; beide Definitionen sind üblich, sofern sie konsistent angewendet werden.

Modellbildung und Abhängigkeiten: Der Terminationsfaktor lässt sich in einfachen Modellen direkt aus den Ratenkonstanten ableiten und kann von Temperatur, Initiatorenkonzentration und Lösungsmittelumgebung beeinflusst werden. Er dient dazu, Endgruppenkonzentration und das Endverhalten des Materials vorherzusagen.

Messung: Die Bestimmung erfolgt oft indirekt über die Analyse der Molekulargewichtsverteilung, Endgruppenanalyse oder zeitaufgelöste kinetische Messungen, gefolgt von Modellanpassung.

Andere Bereiche: Außerhalb der Polymerchemie wird der Begriff auch allgemein verwendet, um die Wahrscheinlichkeit oder Rate der Prozessterminierung in Feldern wie Reaktionskinetik, Netzwerktheorie oder Zuverlässigkeitsanalysen zu kennzeichnen, wobei die Definition domänenspezifisch variiert.