Süßstoff

Süßstoff ist die Bezeichnung für Substanzen, die Zucker in Geschmack nahekommen, oft deutlich stärker süß sind und dabei wenig bis keine Kalorien liefern. Sie werden verwendet, um Lebensmittel und Getränke zu süßen, ohne den Kaloriengehalt oder den Blutzucker signifikant zu erhöhen. In der Europäischen Union gelten viele Süßstoffe als Lebensmittelzusatzstoffe und tragen E-Nummern.

Es gibt verschiedene Kategorien. Intensive Süßstoffe, oft künstlich oder pflanzlich, liefern starke Süße ohne nennenswerten Kalorienbeitrag, Beispiele: Saccharin (E954), Aspartam (E951), Acesulfam-K (E950), Sucralose (E955) und Steviol-Glykoside (E960). Neotame (E961) und Advantame (E969) sind weitere chemisch-synthetische Vertreter. Zusätzlich werden Zuckeralkohole wie Erythrit (E968) und Xylitol (E967) verwendet, die teils Kalorien liefern und abführend wirken können; Steviol-Glykoside gelten als natürlicher Süßstoff.

Verwendung erfolgt in Getränken, Backwaren, Desserts, Joghurts, Tabletten oder Arzneimitteln. Bestimmte Süßstoffe sind hitzeempfindlich (z. B. Aspartam) oder hitzestabil und eignen sich besser zum Kochen oder Backen. Die Kennzeichnung erfolgt oft mit der Angabe „mit Süßstoff“ oder „Zucker–/ohne Zucker–Angaben“.

Die Sicherheit dieser Stoffe wird regelmäßig geprüft. Internationale Expertengremien wie EFSA und JECFA legen akzeptable tägliche Aufnahmemengen (ADI) fest. Historisch gab es Debatten um Saccharin wegen Krebsrisiken bei Tieren; spätere Bewertungen deuteten auf eine mangelnde Übertragbarkeit auf den Menschen hin. Dennoch gelten die Süßstoffe bei normaler Nutzung als sicher innerhalb der festgesetzten Grenzwerte.