SurvivorshipKurven

Die Survivorshipkurve, im Deutschen oft als Überlebenskurve bezeichnet, ist ein Diagramm, das den Anteil einer Kohorte oder Population zeigt, der zu einem bestimmten Alter oder Zeitpunkt noch am Leben ist. Typischerweise wird die Überlebenswahrscheinlichkeit oder die Anzahl der Überlebenden gegen das Alter aufgetragen. Sie dient dazu, Muster der Alterung und Sterblichkeit über Arten hinweg zu vergleichen und Lebensgeschichte-Strategien zu interpretieren.

Es gibt drei grundlegende Formen der Überlebenskurve. Typ I zeichnet sich durch geringe Säuglingssterblichkeit und einen großen Anteil der Population aus, der bis ins hohe Alter lebt (Beispiele: Menschliche Populationen in entwickelten Ländern, viele Großsäuger). Typ II entspricht einer konstanten Sterblichkeit über das Alter hinweg, was zu einer linearen Abnahme der Überlebenden führt (Beispiele: viele Vögel oder geschützt lebende Arten in stabilen Populationen). Typ III zeigt eine sehr hohe frühe Sterblichkeit, danach eine relativ hohe Überlebenswahrscheinlichkeit für die verbleibende Lebensdauer (Beispiele: viele Insekten, Fische, Pflanzen mit hohem Keimlingsverlust).

Daten stammen aus Lebens- oder Sterbetafeln, Feldbeobachtungen oder mark-recapture-Studien. Man unterscheidet Kohorten- von Querschnittsüberlebenskurven; erstere folgt einer Gruppe über die Zeit, letztere schätzt anhand verschiedener Altersgruppen. Anwendungen finden sich in Ökologie, Naturschutz, Landwirtschaft und Demografie, wo Überlebensmuster mit Lebenshistorien, Umweltbedingungen oder Managementinterventionen verknüpft werden.

Zu den Einschränkungen gehören Unterschiede zwischen Kohorten- und Querschnittsdaten, Umwelt- und Populationsvariabilität sowie Verzerrungen durch Migration oder Beobachtungsverfahren. Die Kurve liefert keine Information über Fertilität oder Lebensdauerverteilung allein, sondern ist Teil eines umfassenderen Lebenslauftabellensets.