Subduralraum

Der Subduralraum ist der potenzielle Raum zwischen der harten Hirnhaut (Dura mater) und der Spinngewebshaut (Arachnoidea). Im Normalzustand handelt es sich um einen engen Spalt, der nur unter bestimmten Bedingungen entsteht, etwa durch die Bildung von Blut- oder Flüssigkeitsansammlungen.

Anatomie und Entstehung: Brückenvenen verbinden die Dura mit der Arachnoidea. Bei Kopfverletzungen können diese Venen reißen, sodass Blut in den Subduralraum eindringt und dort ein Subduralhämatom entsteht. Da der Raum potenziell ist, dehnt sich das Hämatom langsam aus und erhöht den Druck auf das Gehirn. Subdurale Flüssigkeiten wie Lymphe oder Liquor können ebenfalls zu einer Ausdehnung führen, wobei hier meist von Hämatomen oder Effusionen gesprochen wird.

Typen und Klinik: Subdurale Hämatome werden in akut, subakut und chronisch eingeteilt. Akut entstehen innerhalb von 72 Stunden nach der Verletzung; subakut innerhalb von Tagen; chronisch über Wochen bis Monate. Symptome sind Kopfschmerzen, Verwirrtheit, verlangsamte Reaktion, Bewusstseinsstörung, Lähmungen oder fokale neurologische Defizite. Besonders ältere Menschen oder Patienten mit Hirnatrophie, Antikoagulation oder Alkoholmissbrauch sind gefährdet.

Diagnose: Die Bildgebung erfolgt meist durch Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT). Auf dem CT erscheinen subdurale Hämatome typischerweise als eine langgestreckte, crescent-förmige Ansammlung entlang der Hirnoberfläche; der Befund kann je nach Alter des Bluts dichter oder flacher wirken.

Behandlung: Kleine, asymptomatische Befunde werden oft beobachtet. Größere oder symptomatische Hämatome erfordern eine operative Entlastung, z. B. durch Burr-hole-Drainage oder Kraniotomie, ergänzt durch Behandlung der Grunderkrankungen wie Antikoagulation. Die Prognose hängt von Größe, Timing der Behandlung und dem Ausmaß der Hirnverletzung ab.